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Rund 75.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an einer Blutvergiftung.

Diese Symptome geben Hinweise auf eine Blutvergiftung!

Eine Blutvergiftung wird meist unterschätzt. Blutvergiftungen, die unbehandelt bleiben, können sogar zum Versagen verschiedener Organe führen. Bei welchen Symptomen man direkt reagieren sollte, lest ihr hier!

Eine Sepsis, wie die Blutvergiftung in der Fachsprache genannt wird, ist schwer zu erkennen, da die Beschwerden oft unspezifisch sind. Das heißt, dass die auch von vielen anderen Erkrankungen, wie die Grippe, herzuführen sind. Je früher man eine Sepsis diagnostiziert, umso höher sind die Heilchancen. Wenn die körpereigenen Abwehrmechanismen eine lokal begrenzte Infektion nicht mehr eindämmen kann, kommt es zu einer Blutvergiftung. Durch eine Kettenreaktion, die schließlich im Körper stattfindet, können Organe und Gewebe Schaden nehmen.

Die Symptome sind meist unspezifisch

In der Frühphase einer Blutvergiftung können einige Symptome einen Hinweis auf eine Sepsis geben. Treten mindestens zwei dieser Symptome auf, muss man von einer Sepsis ausgehen. Zu den Symptomen gehören erhitze Haut und manchmal sogar Hautausschlag, hohes Fieber, oft Schüttelfrost, Verwirrtheit, eine blasse oder graue Hautfarbe, schnelle Atmung und ein beschleunigter Herzschlag. Je nach Ort der Infektion treten weitere spezifische Symptome auf. Bei einer Lungeninfektion kommt es zu Kurzatmigkeit oder auch eitrigen Auswurf. Tritt die Infektion bei den Harnwegen auf, könnten Schmerzen beim Urinieren oder veränderter Harngeruch einen Hinweis auf eine Blutvergiftung geben. Starke Kopfschmerzen, gesteigerte Lichtempfindlichkeit der Augen und ein Schiefhals können Hinweise auf eine Sepsis am zentralen Nervensystem geben.

Infektionsschutzimpfungen sind bei Älteren besonders wichtig

Ältere und besonders junge Menschen zählen zur Risikogruppe für eine Sepsis. Bei Menschen über 60 Jahren mit chronischen Krankheiten und schwachen Immunsystem schützen gute Hygiene und vor allem Infektionsschutzimpfungen. Die Warnsignale bei den Kleinkindern sind ein wenig anders definiert als bei Erwachsenen. Wenn den Kindern ungewohnt kalt ist und sie sich fiebrig anfühlen, sie schwer atmen, sich verlangsamt bewegen, krampfen, nicht trinken oder essen, erbrechen oder Durchfall haben, sollte man eine Sepsis nicht ausschließen.

Bei später Diagnose können ganze Organe versagen

Wird eine Blutvergiftung zu spät erkannt, kann es zur Beeinträchtigung bis hin zum Versagen von Organen führen. Hat die Sepsis auf die Leber übergegriffen, kann es zur Gelbsucht kommen. Es kann aber auch zu einem völligen Nierenversagen kommen, wenn die Blutvergiftung die Nierenfunktion beeinträchtigt. Durch die Sepsis kann sich die Durchblutung verschlechtern, da das Blut leichter gerinnt. Gerinnsel können Blutgefäße verengen oder verstopfen. Gewebe und Organe erhalten schließlich zu wenig Sauerstoff. Im schlimmsten Fall kann das zu einem Schlaganfall oder zu einem Herzinfarkt führen.

Achtsam sein!

Wenn zwei dieser Symptome bei dir auftreten, solltest du deinen Arzt direkt auf eine mögliche Sepsis hinweisen. Bei einer Sepsis handelt es sich in jedem Fall um einen Notfall, in dem jede Stunde zählt. Jährlich sterben 75.000 Menschen an einer Blutvergiftung in Deutschland. Jeden vierten bis fünften Todesfall hätte verhindert werden können.