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Verdi fordert 4,8 Prozent mehr Lohn!

Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Ausfälle in Kitas, Pflegeeinrichtungen und ÖPNV!

In Kitas, im öffentlichen Verkehr, sowie in Krankenhäusern soll ab dem 22. September bundesweit gestreikt werden. Im Rahmen der ergebnislosen Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften über Tarifverträge, ruft die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu Warnstreiks auf.

Wer ist betroffen?

Bundesweit betrifft die Tarifrunde mehr als 2,3 Millionen und allein in Baden-Württemberg um die 213.300 Beschäftigte. Im öffentlichen Dienst arbeiten unter anderem Erzieher, Feuerwehrleute, Busfahrer, Krankenpfleger, Altenpfleger, Klärwerksmitarbeiter, Verwaltungsangestellte, sowie Förster und Ärzte. 

Was wird gefordert?
Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent mehr Lohn. Den Betroffenen sollen also, bei einer Laufzeit von 12 Monaten, mindestens 150 Euro und Praktikanten und Azubis 100 Euro mehr pro Monat zugesichert werden. Die kommunalen Arbeitgeber fordern jedoch eine längere Laufzeit. Außerdem soll eine Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit erzielt werden.

Wie wertvoll die Arbeit der Beschäftigten im öffentlichen Dienst auch in der Corona-Zeit ist, unterstreicht Petra Kilian, die stellvertretende Vorsitzende der GEW Baden-Württemberg. Beschäftige in der Pflege, im Gesundheitsamt, oder auch Erzieher und Sozialarbeiter verdienen ihrer Meinung nach mehr als nur Applaus.

Sind Streiks trotz Corona möglich?
Trotz Corona sollen Streiks möglich sein. Da die Corona-Vorschriften eingehalten werden sollen, wird vor allem in Form von Arbeitsniederlegung gestreikt. 

"Die Arbeitgeber wollten diese Tarifrunde unbedingt mitten in diesem schweren Corona-Herbst austragen. Weil sie glauben, dass sich die Beschäftigten nicht trauen werden, jetzt für ihre Interessen einzutreten. Deshalb werden wir ihnen ab der kommenden Woche mit jedem Tag deutlicher signalisieren, dass sie den Ernst der Lage verkennen", sagte der baden-württembergische Landesbezirksleiter Martin Gross am Sonntag. 

Wo wird gestreikt?
Wo genau und in welchen Branchen gestreikt wird, wurde noch nicht überall bekannt gegeben. In Baden-Württemberg ist der Auftakt zunächst in Friedrichsburg, Ulm und im Kreis Ludwigsburg geplant. Die Streiks könnten sowohl Kitas als auch Pflegeeinrichtungen betreffen. Eltern müssen sich also auf Ausfälle vorbereiten, die jedoch nicht länger als zwei Tage andauern sollten, da es sich lediglich um Warnstreiks handelt.
 
Die dritte und letzte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.