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Wir klären dich über deine Rechte und Pflichten auf!

Die häufigsten Fragen zum Homeoffice

Es sind schon ein paar Monate vergangen, seitdem wir alle ins Homeoffice geschickt wurden. Trotzdem gibt es immer noch viele ungeklärte Fragen und viel Verwirrung um die gesamte Thematik. Unser Rechtsexperte und TV-Anwalt Ingo Lenßen klärt hier die wichtigsten Fragen!

Kann ich bei meinem Arbeitgeber beantragen ins Homeoffice geschickt zu werden?

Ja, beantragen kannst du diesen Wechsel durchaus, genehmigen muss ihn dir dein Arbeitgeber jedoch nicht. Das liegt daran, dass du als Arbeitnehmer keinen rechtlichen Anspruch auf Homeoffice hast. 

Noch kannst  du es also nicht verlangen. Doch das kann sich bald ändern! Arbeitsminister Heil kündigte für den Herbst einen Gesetzentwurf an, der Arbeitnehmer das Recht einräumen soll, Homeoffice zu machen. Vielleicht können wir bald also freier über unseren Arbeitsalltag entscheiden.

Bin ich im Homeoffice durch die Arbeit versichert?

Ja, an sich greift deine Versicherung auch dort. Doch es ist trotzdem Vorsicht geboten! Bestimmte “Wege” innerhalb des Homeoffice zählen nämlich offiziell nicht zur Arbeit und sind somit auch nicht versichert
 
Sollte dir also etwas beim Essen machen oder einer kurzen Fernseh-Pause passieren, zählt das nicht zu deinen Arbeitstätigkeiten und du bist somit nicht geschützt. Hier Abgrenzungen zu ziehen ist oftmals schwierig, doch bei logischem Denken kann man sich zusammenreimen was zur Arbeit gehört und was nicht. 

Der Gang zur Toilette zum Beispiel ist für dich auch Zuhause vollkommen sicher, das Wasser holen hingegen nicht!

Zahlt mein Arbeitgeber einen Teil meiner Strom- und Internetrechnung, wenn ich mich im Homeoffice befinde?

Wenn du dir die Mühe machen willst, all deine Rechnungen zu zerlegen und zu prüfen wie viel tatsächlich für die Arbeit draufgeht, könntest du das natürlich veranlassen. Eine anteilige Abrechnung sollte in den meisten Fällen möglich sein, doch meist lohnt sich das für dich sowieso nicht wirklich. 

Denn die letztendlichen Beträge sind erstens sehr schwer von deinem Eigenbedarf zu unterscheiden und zweitens meistens nicht besonders hoch. Denk immer daran, dass du dir im Homeoffice die Kosten für deinen Arbeitsweg sparst! Da können die Stromkosten dann ruhig mal ein geringes bisschen höher sein.

Außerdem kannst du dich selbst aktiv anstrengen nicht mehr Strom als nötig zu verbrauchen! Lies hier wie:  
Können Risikopatienten zur Arbeit im Büro gezwungen werden?

An sich ist es die Pflicht deines Arbeitgebers Rücksicht zu nehmen und deine mögliche Vorerkrankung oder deine Einstufung als Risikopatient zu beachten. Meistens reicht ein offenes Gespräch über die eigenen Sorgen aus, um einen Kompromiss zu finden!

Sollte es irgendwelche Arbeiten im Hintergrund geben, die keinen direkten Kontakt zu Kollegen oder anderen Mitmenschen erfordert, können diese zum Beispiel zunächst übernommen werden. Auch ein Wechsel ins Homeoffice kann als Alternative vorgeschlagen werden.

Dies ist in manchen Tätigkeitsfeldern schwerer als in anderen, aber ein klärendes Gespräch sollte normalerweise zu einer Lösung führen, die für beide Parteien zufriedenstellend ist!

Zwingt dein Arbeitgeber dich dennoch zur Arbeit, muss er für ausreichende Schutz- und Hygienemaßnahmen sorgen, damit du nicht übermäßig gefärdet bist!

Kann mein Arbeitgeber mich zu einer sofortigen Rückkehr aus dem Homeoffice zwingen?

Diese Frage beantwortet unserer Radio Regenbogen Rechtsexperten und Star-Anwalt Ingo Lenßen in folgendem Artikel: