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Ver.di ruft den ÖPNV zur Arbeitsniederlassung auf

Warnstreik des ÖPNV: Ausfälle bei Bussen und Straßenbahnen!

Am Dienstag den 29. September müssen zahlreiche Berufstätige und Schüler mit erheblichen Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr rechnen. Viele Busse und Bahnen sollen stehen bleiben, da die Gewerkschaft ver.di bundesweit zu Arbeitsniederlassungen aufruft, um einen Tarifvertrag für rund 87.000 Beschäftigte durchzusetzen.

Warum wird gestreikt?

Während der Öffentliche Dienst um eine Einigung in den Tarifverträgen kämpft, verhandeln die Gewerkschaften separat auch im ÖPNV. Dieser gehört zwar zum Öffentlichen Dienst, hat aber mit den dort laufenden Tarifverhandlungen nichts zu tun. Der ÖPNV ist durch Spartentarifverträge geregelt, welche sich aus Sicht der Gewerkschaften in den einzelnen Ländern mit der Zeit auseinanderentwickelt haben. Deshalb fordert ver.di nun eine bundesweit einheitliche Regelung

Laut der stellvertretenden ver.di-Bundesvorsitzenden Christine Behle seien außerdem, trotz steigender Fahrgastzahlen in den vergangenen 20 Jahren, rund 15.000 Stellen abgebaut worden. Folgen seien hohe Krankheitsquoten und fehlender Nachwuchs
Sie kritisiert, dass die Arbeitgeber nicht einmal zu einer Verhandlung bereit seien, was die Beschäftigten verhöhne. Die Warnstreiks sollen helfen, die Forderungen durchzusetzen.

Warnstreiks in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz

Nach Angaben von ver.di in Rheinland-Pfalz wird in den Städten Kaiserslautern, Mainz, Pirmasens, Trier und Ludwigshafen gestreikt. 

In Baden-Württemberg sollen die Warnstreiks folgende Städte und Betriebe betreffen:

  • Stuttgart (Ausfall der Bahnen und Busse der SSB)
  • Baden-Baden (Ausfall der Merkur-Bergbahn und vieler Buslinien, außer Linie 203, 206, 244, 245, 285)
  • Karlsruhe (Ausfall der Bahnen und Busse der VBK, Ausnahme: AVG-Linien siehe unten)
  • Freiburg (Ausfall der Bahnen und Busse der VAG, außer Linie 15, 16, 31 und 32)
  • Konstanz (Ausfall des städt. Busverkehrs und der Fährbetriebe)
  • Esslingen (Ausfall vieler Buslinien des SVE)
  • Heilbronn (Ausfall der Stadtbusse und teilw. Ausfälle auf den Linien S4, S41 und S42)
  • Mannheim (Ausfall der Bahnen und Busse der rnv siehe unten)
  • Heidelberg (Ausfall der Bahnen und Busse der rnv siehe unten)
  • Auch die Stadt- und Straßenbahnen sowie Busse der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) sind davon betroffen. Im gesamten Verkehrsgebiet der rnv zwischen Bad Dürkheim, Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg und entlang der Bergstraße stehen die Linien von Betriebsbeginn um 3.30 Uhr bis Schichtende in der Nacht auf Mittwoch still.

In Karlsruhe sind nur die Straßenbahnen und Busse der Verkehrsbetriebe Karlsruhe vom Streik betroffen. Es entfallen: Die Tramlinien 1-6 und die Linie S2 und alle Buslinien außer die Linien 30, 31, 44, 47, 62, 73 und die Ersatzverkehrs-Linie 12, die von Subunternehmern bedient werden. Auch die Stadtbahnlinien der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) fahren.

S-Bahnen, Regional-Bahnen, sowie Regional-Expresse der Deutschen Bahn sind nicht vom Streik betroffen.

Ab Mittwoch den 30. September um 3.30 Uhr wird der Bus- und Bahnverkehr voraussichtlich wieder regulär laufen.