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Angst vor dem Zahnarzt: Das kannst du tun!

Die Angst vor dem Zahnarzt, oder Dentalphobie, ist eine der am weitesten verbreiteten Ängste in Deutschland. Nicht zum Zahnarzt zu gehen, kann aber gravierende Folgen für die Zahngesundheit haben. Doch mit diesen Tipps kannst du es schaffen, deine Angst zu überwinden.

Die Angst benennen und darüber sprechen

Ganz wichtig ist es zunächst sich die Angst einzugestehen und mit jemandem darüber zu sprechen. Das kann auch nur mit einem Familienmitglied oder einem Freund geschehen. Allein darüber zu sprechen, kann schon eine erleichternde Wirkung haben.

Mit dieser Angst bist du auch nie allein. Es gibt tausende weitere Menschen, die deine Angst teilen. Um mit anderen Betroffenen in Kontakt zu kommen, kann man sich im persönlichen Umfeld umhören oder einfach einem Internetforum beitreten. Das Gute an Letzterem ist, dass du dich dort auch völlig anonymisiert mit anderen über deine Angst austauschen kannst.

Übrigens hat die Dentalphobie ihren Ursprung meist in der Kindheit. Schmerzen bei der Behandlung, schlimme Erzählungen oder Drohungen der Eltern (die nicht einmal böse gemeint sein müssen) oder ein Zahnarzt, der schlecht mit seinen Patienten umgeht, sind die gängigsten Erfahrungen, die zu dieser Angst führen.

Die richtige Praxis finden

Welches die richtige Praxis für ist, musst du für dich selbst entscheiden. Gerade wenn du Dentalphobie hast, ist es wichtig, dass du dich in der Praxis wohlfühlst und dem Arzt vertraust. Du kannst dir Arztpraxen auch immer erst einmal anschauen und ein Gespräch mit dem Zahnarzt suchen. Ein guter Zahnarzt wird für Angstpatienten Verständnis entgegenbringen und dich nicht verurteilen. Beim ersten Termin wird dich auch niemand zu einer Behandlung drängen.

Wichtig ist auch, dass dir der Zahnarzt ein gewisses Gefühl der Kontrolle geben kann. Der Arzt darf ohnehin nur das machen, was du ihm erlaubst. Mittlerweile gibt es sogar Zahnarztpraxen, die sich auf Angstpatienten spezialisiert haben und dir auch während der Behandlung helfen, mit deiner Angst umzugehen.

Hier findest du Zahnarztpraxen für Angstpatienten!

Entspannen während der Behandlung

Für dich selbst gibt es außerdem weitere wissenschaftlich anerkannte Entspannungstechniken, wie das sogenannte autogene Training. Dabei sprichst du gedanklich beruhigende Sätze vor dich hin, was dich einerseits beruhigt, indem es deine Herzfrequenz und Kreislauf senkt und deine Konzentration gleichzeitig von der Behandlung wegnimmt. Dafür gibt es auch günstige Kurse bei Volkshochschulen. Dabei kannst du auch den Kontakt zu deiner Krankenkasse suchen. Diese könnte dir einen solchen Kurs eventuell sogar bezahlen, da das autogene Training ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren ist.

Welche weiteren Möglichkeiten, z.B. Hypnose, Muskelentspannung oder ähnliches, es noch gibt - und welche davon sinnvoll sein könnten, darüber kannst du auch mit einem Zahnarzt oder deinem Hausarzt sprechen.

Vollnarkose als letztes Mittel

Die Vollnarkose während der Behandlung sollte allerdings wirklich nur noch als aller letztes Mittel herangezogen werden. Zwar kann durch die richtige Dosierung der Vollnarkose das Risiko für die Gesundheit recht gering gehalten werden, sie ist aber trotzdem eine große Belastung für deinen Körper. Vor der Behandlung mit Vollnarkose sollte deswegen immer eine ausführliche medizinische Anamnese stattfinden.

Was du hierbei auch wissen solltest, ist dass die gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Vollnarkose in der Regel nur dann übernimmt, wenn ein Psychologe dir tatsächlich eine Dentalphobie nachweisen kann. Ansonsten musst du die Kosten selbst tragen.