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Drahtwürmer: Weshalb sie die Last der Landwirte sind

Der begeisterte Landwirt wird diese Enttäuschung kennen: Da steckt man seine Mühe und Zeit in die Ernte, nur um herauszufinden, dass man einen großen Teil davon direkt wieder aussortieren kann. Der Grund dafür sind Drahtwürmer. Warum sie eine solche Last darstellen und was du gegen sie tun kannst, erfährst du hier!

Sogenannte Drahtwürmer sind in den letzten Jahren immer mehr zur Last von Landwirten geworden. Nach all den Mühen warten sie auf die Kartoffelernte und dann stellt sich heraus, dass diese zu einem großen Teil umsonst waren. Denn die Drahtwürme befallen die Pflanzen, was für Landwirte sehr frustrierend ist. Doch warum stellen sie eigentlich ein solches Problem dar und lässt sich dagegen etwas machen?

Was ist ein Drahtwurm?

Drahtwürmer sind gelblich-orange und werden bis zu zweieinhalb Zentimetern groß. Im Boden orientieren sie sich mithilfe von Kohlenstoffdioxid. Da dieses von Pflanzen und ihren Wurzeln ausgestoßen wird, werden sie von diesen besonders angezogen. Dort verursachen die Larven dann den Schaden.

Warum stellen Drahtwürmer ein Problem dar?

Indem der Drahtwurm die unterirdischen Pflanzenteile befällt und an ihnen frisst, können die Pflanzen nicht mehr genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Folglich gehen sie ein und können oftmals nicht mehr verwendet werden.

Vor allem die Kartoffel ist sehr beliebt unter den Drahtwürmern. Sie bohren sich von der Knolle ins Innere durch. In diesen Gängen befindet sich auch meist Kot; Bakterien und Pilze können leicht eindringen. Da dies der Fall ist, kannst du an einer schwarzen Verfärbung der Fraßgänge feststellen. Damit du dich nicht infizierst, wird von dem Verzehr solcher Kartoffeln abgeraten. Also auch für uns stellen die Würmer eine Gefahr dar.

Was stelle ich fest, dass sich Drahtwürmer in meinem Boden befinden?

Hier gibt es zwei relativ simple Methoden. Entweder du durchgräbst einfach die Erde und schaust, ob du auf einen Drahtwurm stößt. Eine Alternative ist die sogenannte Ködermethode. Hierbei vergräbst du Kartoffelhälften etwa zehn Zentimeter tief in der Erde. Eine Woche später kannst du überprüfen, ob sie von Drahtwürmern befallen wurde.

Wie kann ich dagegen vorgehen?

Chemische Pflanzenschutzmittel zu ihrer Bekämpfung sind nicht zugelassen, weshalb diese keine Option darstellen. Allerdings gibt es auch andere natürliche Mittel, mit denen man die Anzahl der Drahtwürmer reduzieren kann.

Zum Beispiel hilft es das Gemüse nicht jedes Jahr am selben Ort zu pflanzen. Vor allem bei Kartoffeln, die meist stark befallen sind, kann das einen Unterschied machen. Außerdem kannst du auch vorkeimen, bevor sie ausgesetzt werden. Dadurch hat die Kartoffel einen Entwicklungsvorsprung und ist stärker in der Schädlingsbekämpfung.

Falls du das nicht bereits tust, solltest du auch auf frühreife Kartoffelsorten zurückgreifen oder generell einfach früh ernten. Denn je schneller die Kartoffel geerntet werden kann, desto wenige Zeit bleibt logischerweise den Drahtwürmern, um sie zu befallen.

Zudem sind die Tiere sehr trockenheitsempfindlich. Wenn du den Boden also trocken hältst, kann dies auch schon helfen. Das gelingt dir unter anderem durch Umstechen, denn durch das Auflockern wird dem Boden etwas Feuchtigkeit entzogen. Außerdem solltest du nicht mehr bewässern als nötig, damit die Kartoffeln gesund wachsen können.