Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Soli, Mindestlohn, Kindergeld & Co.

Das ändert sich 2021 für Steuerzahler und Verbraucher

Neues Jahr, neues (hoffentlich) Glück. Damit 2021 für uns Steuerzahler und Verbraucher zumindest auf dem Papier vielversprechend beginnt, wird es die einen oder anderen Änderungen ab 1. Januar geben. Welche das sind, erfährst du hier.

Der Soli fällt weg

Seit 1991 zahlt jeder von uns den Solidaritätszuschlag. Mit diesem Geld wurden Städte, Gemeinden, Straßen uvm. in der ehemaligen DDR wieder auf Vordermann gebracht. Dieser finanzielle Kraftakt wurde auf den Steuerzahler umgelegt und beträgt 5,5 Prozent der Körperschafts- und Einkommenssteuer. Ab 1. Januar fällt der "Soli" dann aber weg, zumindest für 90 Prozent der Bevölkerung. 6,5 Prozent sollen ihn dann nur teilweise bezahlen, je nach Einkommen. Die Einkommensstärksten, also 3,5 Prozent, müssen ihn aber noch komplett bezahlen.

Mindestlohn wird erhöht

Gute Nachrichten: Ab 1. Januar gibt es einen Mindestlohn von 9,50 Euro pro Stunde. Halbjährlich wird dieser dann auf 9,60 Euro, 9,82 Euro bis hin auf 10,45 Euro ab 1. Juli 2022 aufgestockt.

Mehr Kindergeld

Erfreulich für alle Eltern in Baden, der Pfalz und ganz Deutschland: Ab 1. Januar gibt es pro Kind 15 Euro mehr Kindergeld. Das sind 219 Euro für das erste und zweite Kind, 225 Euro für das dritte und 250 Euro ab dem vierten Kind. Eltern kommen auf 8.388 Euro, auf die keine Einkommenssteuer fällig ist, da auch der Kinderfreibetrag steigt.

Spritpreis steigt - aber der Umwelt zuliebe

Was für Autofahrer zunächst eine weniger gute Nachricht ist, wirkt sich aber positiv auf die Umwelt und CO²-Bilanz aus - so der Plan. Pro ausgestoßener Tonne CO² werden dann 25 Euro fällig. Somit soll der Benzinpreis um ca. 7 Cent steigen. Warum geben die Unternehmen die Kosten an die Verbraucher weiter? Weil sie es dürfen. Wir Autofahrer pusten durch die Verbrennungsmotoren am Ende die Emissionen ja auch in die Luft. Bis 2025 soll der Preis pro Tonne CO² bis auf 55 Euro steigen. Maßnahmen, die ggf. auch ein Umdenken in der Mobilität erzwingen. ÖPNV und Elektroantiebe bei Autos könnten dann tatsächlich eine Alternative zum Benziner darstellen. Um die Kosten außerdem noch abzufedern, soll die Pendlerpauschale ab 2021 ab dem 21. Kilometer von 30 auf 35 Cent steigen. Auch die EEG Umlage wird von 6,756 Cent pro Kilowattstunde auf 6,5 Cent gesenkt.

Perso wird teurer

Wer einen neuen Personalausweis beantragt, zahlt bei über 24 Jahren 37 Euro statt bisher 28,80 Euro. Außerdem enthalten die neuen Karten einen Chip mit zwei Fingerabdrücken.

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

Praktisch für viele, die gelegentlich mal eine dicke Erkältung haben: Die Ausfertigung der AU-Bescheinigung für die Krankenkasse wird nun vom Hausarzt verschickt - das gilt aber nicht für die Ausfertigung für den Arbeitgeber.

Die Grundrente kommt

Rund 1,3 Millionen Bürger in Deutschland mit einer niedrigen Rente bekommen ab 1. Januar die Grundrente. Das gilt für jene, die mindestens 33 Jahre Rentenbeiträge aus Beschäftigung, Kindererziehung oder Pflegetätigkeit nachweisen kann.

Hartz-IV-Regelsatz wird angehoben

446 Euro gibt es am 1. Januar für alleinstehende Erwachsene. Das sind 14 Euro mehr, als bisher. Wer zwischen 18 und 24 Jahre alt ist und noch zu Hause wohnt, erhält 357 Euro. 

Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer

Bisher mussten auf 9.408 Euro keine Steuern gezahlt werden. Der Freibetrag steigt 2021 auf 9.744 Euro.

Kfz-Steuer

Wer ein Auto mit hohem CO²-Ausstoß zulässt, muss auch mehr Kfz-Steuer zahlen. Die Höhe richtet sich nach Hubraum und dem CO²-Prüfwert. Zukünftig wird aber dem Emissionswert mehr Bedeutung verliehen, sodass es einen Anreiz für Autos mit sparsameren Antrieben geben soll.

Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent

Ein halbes Jahr hat die Bundesregierung den Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent gesenkt - wegen der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Folgen von vielen Menschen. Ab 1. Januar 2021 ist alles wieder beim alten - 19 Prozent sind es dann wieder und sieben Prozent auf Güter des täglichen Bedarfs.