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Die Auswirkungen der Atomkatastrophe in Fukushima auf die deutsche Energiepolitik

Atomkraft, nein Danke!

Die Natur- und Atomkatastrophe in Fukushima vor genau 10 Jahren hat vielen anderen Ländern vor Augen geführt, wie gefährlich und unkontrollierbar die Energiegewinnung aus Atomkraftwerken ist.

Dass durch eine Verkettung von Ereignissen ein ganzes Gebiet unbewohnbar und kontaminiert werden kann, führte dazu, dass viele Länder ihren Ausstieg aus der Atomkraft beschleunigen wollten und die Dringlichkeit des Ausstiegs noch stärker wahr- und ernstgenommen wurde.
Was ist dadurch in den letzten zehn Jahren ins Rollen gekommen?

Durch den beschleunigten Atomausstieg soll die nukleare Gefahr der letzten Atomkraftwerke minimiert und die Zusammenarbeit mit anderen Staaten zum Ausbau erneuerbarer Energiequellen verstärkt werden. Gutachten haben dabei laut die "Zeit" gezeigt, dass eine rechtssichere Schließung der Fabriken möglich ist. Nachbarländer wie Belgien und Frankreich müssen deshalb mit ziehen
Kritik am schnellen Ausstieg 

Dier Streit mit Betreibern wurde mit Entschädigungvereinbarungen über 2,4 Milliarden Euro beigelegt. Weitere Kosten lagen in dem Rückbau der Atomkraftwerke und der Erhöhung der Strompreise

Diese Erhöhung liegt jedoch nicht an den erneuerbaren Energien selbst, sondern an dem generellen Anstieg der Preise durch erhöhte (Mindest-)Löhne und Lebensstandards sowie durch Sanktionierungen klimaschädlicher Energien. Gleichzeitig wurden neue Arbeitsplätze in den Werken und Produktionsstätten für erneuerbare Energien geschaffen. 

Schädliche Energiegewinnung ist teuer

Die Atomkraft kostet mittlerweile laut einer Studie der Seite “Our World in Data” mehr als sie einbringt. Das bedeutet also, dass sowohl für den Anbieter als auch die Abnehmer*innen der Umstieg auf erneuerbare Energien billiger wird. 

So sind die Kosten für nukleare Energie um 26 Prozent gestiegen und die Kosten für Braunkohle gleich geblieben. Die Energiefreisetzung ist also über diese Arten der Gewinnung unökonomisch und unsicher. Gleichzeitig sind die Preise für Solarstrom um ganze 89 Prozent gesunken, ebenso wie in Windstrom um 70 Prozent sowie Gas um 37 Prozent.  

Was bedeutet das für unsere Zukunft?

Wer in den Klimaschutz investiert muss sich laut den Statistiker:innen der Studie fragen:

Wie verhindere ich Co2 Austoß - so viel, so schnell und so günstig wie möglich [..]. Es ist dahier bedeutungslos, wenn ein sehr teures Atomkraftwerk in zwanzig Jahren den CO2-Austoß vermeidet. Wir können die Treibhausgas-Emissionen viel schneller und billiger reduzieren. Im Jahr 2018 produzierten erneuerbare Energien, ohne Wasserkraft, weltweit fast 2000 Milliarden Kilowattstunden mehr Strom als 2008, während Atomkraft weltweit weniger erzeugte als vor einem Jahrzehnt.

Das bedeutet: Atomkraft ist bereits von den Wetbewerbern verdrängt worden. Im Klartext bedeutet das: erneuerbare Energien sind billiger, effizienter und besser für das Klima und den Menschen.

Überall gleichzeitig aussteigen – geht das?  

Angesichts der Dringlichkeit Klimakrise war gefordert worden, statt aus der Atomkraft-, zunächst aus der Kohlestromgewinnung auszusteigen. Dies soll spätestens bis 2038 passieren. Möglicherweise viel zu spät. 

Um die Versorgungssicherheit unserer Haushalte mit Energie gewährleisten zu können, wenn gleichzeitig Kohle- und Atomkraftwerke abgeschaltet werden, muss also noch viel massiver in regenerative Energien investiert und diese nachgefragt werden.  

Fehlt uns dann nicht Strom?

Physiker Harald Lesch erklärt: Nein. Deutschland verkauft einen Großteil seines Stroms an andere Länder, und ist somit in keinster Weise angewiesen auf Strom aus dem Ausland. (Statista 2021) 

Vielmehr wird der Verlust an Energie aus abgeschalteten Atomkraftwerken durch erneuerbare Energien überkompensiert. Es gibt also gar keinen Bedarf für weitere Energiequellen aus Kohle- oder Atomkraftwerken. 

Es muss abgewägt werden, welche negativen Folgen verkraftbar sind und welche Folgen am dringendsten zu vermeiden sind – wie z.B. die Verstrahlung und der Anstieg der Krebskranken Einwohner*innen sowie der Ausstoß an klimaschädlichem CO2, welcher zur Erderwärmung und damit zur Zerstörung des Lebensraums des Menschen führt.  

Vielleicht muss man sich selbst also sagen, dass man auf ein wenig Ästhetik und Geräusch - man beachte nur mal den Lärm von Autos - in der Landschaft durch Windräder verzichten kann, um so seinen eigenen Lebensraum erhalten zu können.