Der Tod der Britin Sarah Everard hat eine weltweite Debatte über die Sicherheit von Frauen ausgelöst. Auch in Deutschland sind Frauen stark von physischer uns sexueller Gewalt betroffen. Bisher wurde jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben damit konfrontiert. Die Statistik bezieht sich auf Frauen von allen sozialen Schichten. Jede Frau sollte daher wissen, wie man sich schützt. Wir wollen dir zeigen wie!
Fast jede vierte Frau wird zum Opfer von sexueller oder körperlicher Partnerschaftsgewalt. Aus diesem Grund müssen Frauen sich gewissen Gefahren bewusst sein und sich darüber informieren, wie man sich in einer solchen Situation zu verhalten hat. Das Ziel ist zwar Prävention, manchmal ist es dafür aber schon zu spät.
So schützt du dich vor Angriffen!
In bedrohlichen Situationen solltest du durchgehend selbstbewusst und groß auftreten. Lass dir deine Nervosität oder Angst nicht anmerken. Strahle stattdessen Ruhe aus. Ein gesenkter Blick und hängende Schultern machen dich zur leichten Beute.
In einer Gefahrensituation solltest du auf dich aufmerksam machen. Schreie deinen Verfolger laut an und rufe Passanten zur Hilfe. Schreie laut was gerade geschieht.
Mache einen Selbstverteidigungskurs oder kaufe dir hilfreiche Gadgets oder Apps.
Im Falle einer Vergewaltigung:
Nützliche Gadgets
Pfefferspray könnte dich in einer heiklen Situation vor Schlimmeren retten. Du darfst Pfefferspray laut Rechtsprechung jedoch nur mitführen, wenn es als Tierabwehrspray gewertet wird. Die Reichweite darf nicht über zwei Meter hinausgehen. Vorsicht: Du kannst dich dabei auch selbst verletzten. Lese dir die Bedienungsanleitung gut durch!
Hier findest du mehr Information zu Pfefferspray!
Mit Hilfe des Nimb-Rings kannst du im Notfall mit einem Knopfdruck ein Signal an deine Freunde und die Polizei schicken. Dieser Smart-Ring wird über Bluetooth mit deinem Handy verbunden. Du kannst das Notfall-Signal bei Versehen über die App auch ausschalten.
Mehr zum Nimb-Ring!
Der „Undercover Colors“-Nagellack kann dich vor gefährlichen Getränken schützen. Du musst deinen Finger nur in das Glas tauchen. Der Nagellack verfärbt sich, wenn er in Kontakt mit K.O.-Tropfen kommt.
iPhone-Nutzer können in einer Gefahrensituation einen heimlichen Notruf absetzten. Du musst die Sperrtaste fünfmal drücken, um das Notfall-Menü zu aktivieren. Sobald du auf „Notruf SOS“ getippt hast, werden automatisch, mit oder ohne Ton, Rettungskräfte gerufen.
Hilfreiche Apps:
Für laute Geräusche kannst du dir auch eine Trillerpfeife anlegen. Auch Blendlichter können hilfreich sein, wenn du deinen Angreifer zu ablenken versuchst.
Hilfesystem und HilfetelefonIn Deutschland gibt es mehr als 350 Frauenhäuser und 40 Schutz- oder Zufluchtswohnungen. Zusätzlich gibt es 750 Fachberatungsstellen, an die du dich bei Gewalt gegen Frauen zuwenden kannst.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ beratet Frauen und Angehörige kostenfrei rund um die Uhr. Falls du dich mit Namen nicht traust, kannst du ganz einfach anonym anrufen!
Hast du nachts alleine Angst und hast niemanden zum Anrufen? Das Heimwegtelefon steht dir jedes Wochenende zur Verfügung.
Sonntag - Donnerstag: 18 bis 24 Uhr
Freitag und Samstag: 18 bis 3 Uhr
Du kannst natürlich auch das Hilfetelefon anrufen. Sicher ist sicher! Beanspruche alle Sicherheitsmaßnahmen, wenn nötig. Du bist nicht alleine!
Wie gute Erziehung Sexualgewalt verhindern kann
Es sollte an erster Stelle überhaupt nicht zu sexuellen oder körperlichen Übergriffen kommen. Wie kann man diese also vorbeugen?
Bereits in der Erziehung von Kindern sollten Eltern aktiv dafür sorgen, dass ihre Kinder gleichberechtigt behandelt werden und die richtigen Werte vermittelt bekommen. Unmoralische und sexistische Taten dürfen daher nicht geduldet werden! Auch die richtige Bildung kann für eine gute Persönlichkeitsentwicklung sorgen. Vor allem Jungs müssen lernen: Nein ist Nein! Denn meist fallen Frauen zum Opfer von körperlicher und sexueller Gewalt.
Die Ära der Stereotypen ist vorbei. Umso wichtiger ist es, Kindern Respekt und Akzeptanz beizubringen. Männer sollten ihre Gefühle frei äußern können ohne direkt als schwach eingestuft zu werden.
Eine große Gefahr birgt auch die Pornographie. Kinder haben gerade im Zeitalter des Internets einen noch leichteren Zugang dazu. Dabei werden sie ungefiltert mit etlichen Eindrücken konfrontiert. Eltern müssen ihre Kinder gut beobachten und dafür sorgen, dass sie nicht gewalttätigen pornographischem Content ausgesetzt sind.Eigentlich sollten Frauen andere Frauen nicht darüber aufklären müssen, wie man sich vor Gewalt zu schützen hat. Leider befindet sich das weibliche Geschlecht heutzutage noch in einer nachteiligen Position. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam für mehr Gleichberechtigung kämpfen. Von Frau zu Frau.