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Let's talk about (No)Sex, Baby!

Body-Positivity, offenes Sprechen über Masturbation und Fetisch-Vorlieben schön und gut – aber gerade deshalb sprechen viele mittlerweile nicht mehr darüber, wenn sie KEINEN Sex mehr haben.

Zu groß ist das Stigma. Es fallen Wörter wie “frigide”, “fade” und “die will wohl keine:r”. Gerade durch den vielen Sex-Content in den sozialen Medien fühlen sich Menschen, die keine Lust empfinden, unter Druck gesetzt.  

Es ist gut, dass viel über Sex gesprochen wird. Gleichzeitig muss aber auch darüber gesprochen, woher Lustlosigkeit kommt und warum diese auch mal okay ist. Nur weil man an manchen Tagen nicht an Sex denkt, sind das keine schlechten Tage – und Erfüllung und Lust kann auf vielen Ebenen erreicht werden.  

Therapeutin Alice Plaßman unterstreicht, warum es auch manchmal okay ist, keine Lust zu haben – selbst wenn man in einer Beziehung ist. Häufig fehlt uns die emotionale Nähe und wir mögen das Gefühl, frei entscheiden zu dürfen und selbstbestimmt zu bleiben.  

Nimm dir den Raum, den du brauchst!

Stell dir also selbst die Frage, was genau dir fehlt und was dich davon abhält, dich bei Solosex oder mit jemand anderem auszutoben. Probier dich an dir selbst aus, ergründe, was du magst und was dir bisher nicht gefallen hat - es ist ein schönes und bestärkendes Gefühl, wenn man sich und seinen Körper wirklich kennt. Hilfestellung bekommst du dabei auch über Seiten wie OMGyes, die dich dabei anleiten.

Nutze die Möglichkeit einer Therapie

Häufig hat die Lustlosigkeit auch etwas mit fehlendem Selbstwert und -zweifeln zu tun. Aber es geht vielen so - niemand ist perfekt!
Durch Sextherapie beispielsweise wird Paaren ermöglicht, offen über ihre Probleme, Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen. Es sollen Freiräume aufgezeigt werden und vor allen Dingen offen kommuniziert werden, ohne Angst zu haben, die Gefühle des Gegenüber zu verletzen.  

Ein paar Grundregeln

In Beziehungen hat niemand ein Anrecht auf Sex, genauso wenig aber auf eine Sex-freie Beziehung. Es muss also ein Gespräch geben – und dieses kann erleichtert werden, wenn das vorherrschende Stigma und das Stillschweigen aufgebrochen wird. Es geht um Ehrlichkeit zu dir selbst und deinem Gegenüber und die Vermeidung von Beschwichtigungen. Weiterhin muss darauf geachtet werden, durch den fehlenden Sex keine Verlustängste zu entwickeln, oder Gnadensex mit dem, oder der Partner:in zu haben. Wenn du Sex hast, musst du dabei das Gegenüber auch wirklich begehren – denn es spürt, wenn es nicht so ist und du selbst fühlst dich vielleicht benutzt.  
Es gilt also: Sprich darüber, was dir fehlt, was dich verunsichert und vor allen Dingen – probiert euch gemeinsam aus. Denn Sex soll Spaß machen, Sorgen vergessen lassen und zu keiner Pflicht werden!