Geothermie-Kraftwerk in Graben-Neudorf und Waghäusel?
Das Unternehmen Deutsche Erdwärme möchte bis 2025 Erdwärme-Anlagen in Graben-Neudorf und Waghäusel bauen. Die Verhandlungen mit den Städten werden noch 2021 abgeschlossen.
Was ist ein Geothermie-Kraftwerk?
Ein Geothermie-Kraftwerk ist eine alternative und nachhaltige Energiequelle, die mehr als 27 Millionen Liter Heizöl im Jahr einsparen kann.
Es wird ein 3.500 Meter tiefes Loch gebohrt, um an das 160 Grad heiße Wasser zu gelangen. Mit dem heißen Wasser wird daraufhin elektrischer Strom erzeugt.
Bis zu 10.000 Haushalte können mit diesem einzigen Kraftwerk versorgt werden. Bei jährlich 8.000 Betriebsstunden werden 33 Gigawatt Strom produziert.
Warum Waghäusel?
Im Winter 2019 wurden mit 3D-Seismik Bodenuntersuchungen in der Region um Waghäusel gemacht. In Waghäusel ist der Vorteil, dass das Thermalwasser in der Tiefe gewonnen wird. In Straßburg und Landau hingegen im Grundgebirge.
Die Erdwärme-Anlage wird voraussichtlich im neuen Industriegebiet im Unterspeyererfeld gebaut.
Was ist das Risiko?
Die Erdwärme-Anlage hat einen Versicherungsschutz von 40 Millionen Euro. Das Kraftwerk wird über eine seismische Überwachung und eine Ampelsteuerung besitzen, die im Falle einer Störung im geringen Bereich, die Anlage sofort abschalten würde.
Auch die Firma Wiesentaler Mineralbrunnen soll keinen Grund zur Sorge haben. Es besteht ein dreifacher Schutz gegen die grundwasserführenden Schichten.
Wer profitiert von dieser Anlage?
Zahlreiche Menschen sollen von dieser Erdwärme-Anlage profitieren. Waghäusel bekommt durch den Verkauf des Grundstücks ein paar Einnahmen und dazu noch die jährliche Gewerbesteuer, die mit der Gründung einer Projektgesellschaft einhergeht. Ein weiterer Vorteil ist ein möglicher Aufbau eines kommunalen Wärmenetzes. Die Menschen aus der Region würden daher auch profitieren. Waghäusel würde zudem ein Gütesiegel als eine CO2-freie und klimaneutrale Stadt erhalten.
Ein Geothermie-Kraftwerk ist auch eine gute Alternative zu nachhaltigem Strom, da sie der Umwelt nicht allzu sehr schadet.
Aber auch das Unternehmen Deutsche Erdwärme kann sich dadurch finanziell stark bereichern. Möglicherweise sogar mehr als alle anderen Profitierenden. Die Deutsche Erdwärme hat bereits 38 Anlagen in Betrieb und 30 in Planung.
Der Großteil der benötigten Fläche für die Anlage gehört der Großen Kreisstadt Waghäusel. Bevor das Land jedoch ohne Einwilligung aller Bürger an ein einziges Unternehmen verkauft werden darf, sollte jeder Bürger darüber aufgeklärt werden und seine Einwilligung oder seinen Widerspruch einlegen können. Die Bürger sollten das Schlusswort haben.
2023 soll die Bohrung und der Bau des Kraftwerks beginnen. Zwei Jahre später, im Jahr 2025, soll das Kraftwerk in Betrieb genommen werden.