Anfang letzten Jahres, im März, mussten die Schulen wegen der Coronapandemie schließen. Seitdem gab es keinen normaler Unterricht, was mit Sicherheit für alle Altersstufen schwer ist, aber besonders für die Abschlussklassen. Julia aus Weinheim hat letztes Jahr ihr Abi gemacht und berichtet:
Während der schulfreien Zeit wurde vereinzelt über Skype unterrichtet, aber auch nur von den wenigsten Lehrer:innen. Von den meisten habe man wochenlang höchstens eine E-Mail mit Aufgaben erhalten. Einige Schüler:innen haben versucht, die viele freie Zeit im Lockdown ins Lernen zu stecken, allerdings sei es sehr schwer gewesen dafür Motivation zu finden. Durch die lange Debatte, ob und wann überhaupt die Prüfungen stattfinden sollten, wurde die Verunsicherung immer größer und der Ehrgeiz immer kleiner.
Nach mehreren Wochen kompletter Schulschließung durfte die Oberstufe zurück an die Schule, aber ganz anders als es vorher der Fall war.
Es sei sowohl für Schüler:innen, Lehrer:innen und die Schule überfordernd gewesen, beschreibt Julia, wofür auch die sehr kurzfristigen und undurchdachten Entscheidungen der Politik verantwortlich gewesen seien. Der Unterricht wurde zunächst nur in den Hauptfächern weitergeführt, um auf die verschobenen Prüfungen vorzubereiten. Der Jahrgang 2020 hatte das Glück im Unglück, dass bereits bis März der meiste Lernstoff unterrichtet war und es nur noch ums Üben ging.
Die Prüfungen an sich wurden gut organisiert. Es wurden die größten Räume in der Schule zu Prüfungsräumen umfunktioniert wie zum Beispiel die Aula und die Mensa.