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Wie das genau aussehen soll, siehst du hier in dem Video der Johanniter!

"Gaffen tötet": Johanniter gehen mit QR-Code gegen Gaffer vor

Immer wieder hören wir von Rettungssanitäter:innen oder Polizist:innen Geschichten von Unfall-Einsätzen bei denen sie von Gaffern von ihrer Arbeit abgehalten werden, bei ihrer Arbeit gehindert oder sogar beleidigt werden. Auch in Baden und der Pfalz kam es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen. Jetzt haben die Johanniter die Idee einer Kreativagentur übernommen und geht in einem Pilot-Projekt mit QR-Codes gegen Gaffer vor!

Wer einen Unfall beobachtet, ist zur Hilfeleistung verpflichtet! Bei unterlassener Hilfeleistung drohen ein Haftbefehl und ein Bußgeld bis zu 1000 Euro. Beim Fotografieren oder Filmen einer hilflosen beziehungsweise toten Person kann sogar eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren verhängt werden. Trotzdem greifen immer wieder Personen zu ihrem Handy, sobald sich ein Unfall ereignet hat. Dem möchten die Johanniter nun entgegenwirken und greifen die Idee der Agentur Scholz & Friends auf.

Mit einem innovativen digitalen Design auf Basis der QR-Code-Technologie, die auf den Rettungsfahrzeugen oder an der Ausrüstung der Retter:innen angebracht werden kann, sollen Schaulustige, die mit ihrem Smartphone das Geschehen festhalten wollen, davon abgehalten werden. Sobald die Handykamera auf den Unfall-Einsatz gerichtet wird, erscheint auf dem Handydisplay der automatische Warnhinweis „Gaffen tötet!“. So soll Gaffern ihre Tat unmittelbar bewusst gemacht werden und vom Fotografieren der Unfallstelle abgehalten werden. 

Wie das genau aussehen soll, siehst du hier in dem Video der Johanniter:

 

Aktuell handele es sich noch um ein Pilot-Projekt, welches ausschließlich in Berlin getestet werden soll. Acht Rettungswagen und ein Intensivtransportwagen sollen mit dem innovativen Design ausgestattet werden. „Gaffer sind ein Riesenproblem in allen Rettungsdiensten, daher sind wir sicher, dass diese Aktion eine hohe Aufmerksamkeit bekommen und Nachahmer in der gesamten Branche finden wird,“ so David Kreuziger, Mitglied des Landesvorstands der Johanniter in Berlin/Brandenburg und selbst Rettungsassistent, auf der Webseite der Johanniter. Er ist sich sicher, dass das Projekt großes Interesse auch bei anderen Betroffenen hervorrufen wird.