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„Bitte Leise“ Kampagne startet in Forbach

ADAC Kampagne gegen Motorrad-Lärm

Starke Lärmbelästigung durch Motorräder ist für viele Bewohner des Schwarzwalds ein großes Problem. Die schönen Strecken sind dort sehr beliebt unter den Bikern, was oft zu einem großen Lärm für Anwohner führt. Jetzt soll eine Kampagne helfen.

Erstes Schild in Forbach im Schwarzwald

In Forbach, im Schwarzwald, haben die Anwohner viel mit Motorrad-Lärm im Alltag zu kämpfen. Um dagegen anzugehen startet der ADAC zusammen mit dem Innenmisterium und der GIB ACHT IM VERKEHR Aktion eine Kampagne. Das Ganze läuft unter dem Namen „Bitte Leise“ und soll mit über 200 Schildern in rund 100 Ortschaften für angemesseneres Fahrverhalten sorgen. Auf den Schildern weisen Sprüche wie „Respekt zeigen. Leise fahren“ oder „Bitte nicht rööööhren“ daraufhin, den Lärm zu minimieren. Heute wurde dafür das erste Schild in Forbach eingeweiht. Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik des ADAC Südbadens, Alfred Haas, betonte, dass die Sperrung einiger beliebter Strecken nicht die Lösung sei, sondern dass man die Motorradfahrer bezüglich der Lärmproblematik sensibilisiere.
 
Dr. Stefanie Hinz, Landespolizeipräsidentin, machte deutlich, dass diese Kampagne eine gute Ergänzung zur Polizeiarbeit sei. Auch Innenminister Thomas Strobl sprach sich für die Kampagne aus. Er sagte, dass er kein Verständnis habe für überflüssigen Motorradlärm und er hofft, dass mit dieser Aktion die Bikerinnen und Biker wachgerüttelt werden würden.
 

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Der Verkehrsminister Winfried Herrmann appelliert vor allem an die Verantwortung der Motorradfahrerinnern und Fahrer. Solch eine Lärmbelästigung die eine deutliche Einschränkung in der Lebensqualität und auch völlig unnötig.
 
Die Kampagne hofft darauf, dass das Problem genau da behoben wird, wo es entsteht: Auf den Strecken. Die Verursacher:innen sollen beim Vorbeifahren immer wieder auf ein verantwortungsvolles Fahrverhalten hingewiesen werden in der Hoffnung dass sie es auch umsetzen.  
 
Bis zu 6.000 Biker pro Tag unterwegs

Die Anzahl der Motorräder in Deutschland hat in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. 2020 wurden in Baden-Württemberg 30 Prozent mehr Krafträder (Motorräder einschließlich Leichtkrafträder unter 125ccm) zugelassen als im Vorjahr. 
In den letzten 50 Jahren hat sich der Bestand in Baden-Württemberg fast verzwanzigfacht: 1970 gab es rund 40.000 zugelassene Krafträder in Baden-Württemberg. 2020 wurden im Land fast 34.000 Krafträder neu zugelassen, der Bestand belief sich auf 699.000 zugelassene Krafträder in Baden-Württemberg.

ADAC schätzt an Sommertagen zwischen 3.000 und 6.000 Biker in Gemeinden des nördlichen Schwarzwalds Besonders belastet in Baden-Württemberg sind die B500 (Schwarzwaldhochstraße) zwischen Baden-Baden und Ruhestein, sowie die L83 als Verbindungsstrecke ins Murgtal. Daneben sind die Gemeinden, die an den Anfahrten zu den landschaftlich reizvollen Strecken und zur B500 liegen, stark betroffen. Weitere lärmbelastete Strecken befinden sich in den Löwensteiner Bergen an der B39, am Albaufstieg mit der L360, und im Lautertal im Zollernalbkreis.