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Hersteller verlocken Kinder ungesund zu essen

Mit knallbunten Verpackungen und süßen Tieren als Motiv wollen die Hersteller ihre Produkte vermarkten. Vor allem Kinder sollen dabei angesprochen werden. Ihre Produkte selbst sind allerdings nicht im Interesse der Gesundheit ihrer Käufer.

Kinder sind gute Kunden

Ob Chicken Nuggets in Dino Form oder Wurst mit Bärengesicht drauf, viele Produkte werden ausschließlich für Kinder vermarktet. Hersteller haben schon längst erkannt, dass Kinder viel leichter durch Werbung und Verpackungsdesign zu beeinflussen sind als Erwachsene. Außerdem sind viele nicht alt genug, sich über gesunde Ernährung Gedanken zu machen oder sich sogar über die Inhaltsstoffe zu informieren. Deswegen werden gezielt Produkte nur für Kinder attraktiv gemacht, obwohl sie meist gar nicht die Käufer sind. In einer Studie der Uni Hamburg aus März 2021 wurde festgestellt, das Kinder durchschnittlich 15-mal am Tag Werbung für ungesunde Produkte zu sehen bekommen.
Die Problematik

Problematisch dabei ist, dass viele dieser Kinderprodukte viel Zucker und Fett enthalten, was gerade im jungen Entwicklungsalter sehr ungesund für den Körper ist. Das Max-Ruben-Institut hat in seinem Produktmonitoring 2020 Bericht sogar festgestellt, dass viele Produkten für Kinder sogar mehr Zucker und Fett enthalten als in Produkten für Erwachsene. Dies kann zu fatalen Langzeitfolgen führen: Neben den üblichen körperlichen Folgen wie Übergewicht und Diabetes kommen auch immer psychische Probleme dazu. Die Kinder, welche eine ungesunde Beziehung zu essen aufbauen, müssen sich in ihrer Jugend schon teilweise mit Essstörungen auseinandersetzen. Wer schon im jungen Alter eine ungesunde Ernährung aufnimmt, hat später auch oft Schwierigkeiten, sich gesund zu ernähren. Immer mehr Deutsche leiden an Übergewicht, was vor allem mit gesunder Ernährung schon in der Kindheit verringert werden könnte.

Maßnahmen dagegen

Schon seit einigen Jahren werden härtere Maßnahmen vom Bund gefördert. Viele Länder sind bei diesem Thema durchaus fortschrittlicher als Deutschland. In Großbritannien, Irland oder Schweden sind bereits Werbespots für Lebensmittel mit viel Zucker oder Fett für Kinder verboten. In Chile beispielweise sind Produkte mit viel Zucker höher versteuert und werden mit einem Warn-Symbol markiert.

Was kann man selbst tun kann

Wichtig ist vor allem schon im frühen Alter das Kind über Ernährung aufzuklären. Als Eltern kann man einen Ausflug zum Supermarkt nutzen, dem Kind beizubringen, welche Lebensmittel die Grundversorgung darstellen sollten und welche man nur in Maßen zu sich nehmen sollten. Des Weiteren sollten Kinder lernen, Medien kritisch zu sehen und lernen, dass man nicht immer jedes Produkt aus der Werbung unbedingt haben muss.