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Das schlechte Wetter einfach erklärt

Warum regnet es momentan so viel?

Es ist zwar warm, aber wie Sommer fühlt sich das Wetter nicht an. Der Himmel ist grau, es regnet und immer wieder kommt es zu starken Unwettern mit Platzregen, Sturmböen und starken Überschwemmungen. Woran liegt das?

Die normale Sommer-Wetterlage

Normalerweise herrscht in Deutschland im Sommer ein recht stabiles Hochdruckgebiet. Das bedeutet, dass sich kühlere Luftmassen über die wärmeren Luftmassen am Boden schieben. Durch den daraus entstehenden Druck wärmt sich die Luft am Boden weiter auf, strömt nach außen und wird durch kühlere Luft aus den höheren Luftschichten ersetzt.

Die kühle Luft wärmt sich bei diesem fliegenden Wechsel auf. Gleichzeitig nimmt die Luftfeuchtigkeit in der oberen Luftschicht ab. Weniger Luftfeuchtigkeit bedeutet weniger Regen. Das Ergebnis des Hochdruckgebiets ist also: Schönes Wetter! Und das oft stabil über einen längeren Zeitraum.
 

Die Wetterlage in diesem Sommer

Nun zum Problem: Derzeit stehen wir unter dem Einfluss einer großen Kaltfront, die für viele kleine Tiefdruckgebiete verantwortlich ist. Diese ziehen in kurzen Abständen über Deutschland hinweg. Deshalb konnte sich bisher kein stabiles Hochdruckgebiet bilden. Stattdessen regnet es. 
 

Alles eine Folge des Klimawandels?
 
Klimaveränderungen kann man nicht an einzelnen Wetterlagen ablesen. Allerdings zeigen die Wetterdaten der letzten 20 Jahre: In Deutschland wird es immer wärmer und Unwetter wie Gewitter und Starkregen nehmen zu. Außerdem werden die Unwetter heftiger. Die Erklärung dafür ist einfach: Durch die steigenden Temperaturen erwärmen sich die höheren Luftschichten. Diese speichern mehr Feuchtigkeit – und mehr Feuchtigkeit bedeutet mehr Regen.

Die Regenmassen und Unwetter, die uns derzeit heimsuchen, dürften also niemanden verwundern. Die Klimaerwärmung ist schließlich ein schon lange bekanntes Problem - und so langsam spüren wir die Folgen auch hier bei uns.