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App, MoWas oder Sirenen?

Wie gut werden wir in Katastrophenfällen gewarnt?

Täglich überschlagen sich die Meldungen zu den Unwettern in West-Europa. Es gibt einige Wege, über die Bewohner aus den betroffenen Gebieten über einen Katastrophenfall informiert werden können. Doch wie gut funktionieren diese?

Vielleicht erinnerst du dich noch an den Warntag, der im September 2020 stattfand. Pünktlich um 11 Uhr sollten bundesweit Sirenen heulen, TV und Radio spielten Warnungen aus und Warn-Apps sendeten eine Pushnachricht. Dadurch sollte getestet werden, wie gut die Bevölkerung über einen Katastrophenfall informiert werden kann. Der Test war ein kompletter Reinfall. Viele Sirenen blieben still und die wenigsten App-Nutzer bekamen eine Pushnachricht.

Warnung übers Smartphone

Warn-Apps gibt es einige in den deutschen App-Stores. Viele Smartphone-Nutzer fragen sich jetzt vor allem nach der Unwetter-Katastrophe, welche App die Richtige ist und inwieweit sie einen warnt. Wir haben euch hier die bekanntsten Apps und ihre Funktionen zusammengefasst:

NINA: Die NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten)-App ist die Warnapp des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Als Nutzer kannst du den Ort oder die Gemeinde auswählen, für die du gewarnt werden möchtest. Kommt es in diesem Gebiet zu Hochwasser, Chemieunfällen oder Unwetter, gibt die App eine Pushnachricht aus.

Weitere Informationen zur Nina-App!

KatWarn: Mit der KatWarn-App wirst du vor Bränden, Unwettern oder unerwarteten Gefahrensituationen gewarnt. Entwickelt wurde die App vom Fraunhofer-Institut FOKUS im Auftrag der öffentlichen Versicherer.

Weitere Informationen zur KatWarn-App!

WarnWetter: Die WarnWetter-App vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gilt als die App mit den größten Funktionsumfang, was Unwetterwarnungen betrifft. Mit dem Live-Radar kann sogar genau geschaut werden, wann man mit dem Unwetter rechnen muss und wie es über den Ort zieht. Seit einem Urteil des Landgericht Bonn darf die Gratis-App nur noch stark eingeschränkt zum Download angeboten werden. Alle Funktionen sind seither nur noch für einmalig 1,99 Euro in der Vollversion der App verfügbar.

Weitere Informationen zur WarnWetter-App!

Alle App-Anbieter verweisen nochmal darauf, dass eine Haftung bei falscher oder zu später Meldung ausgeschlossen wird. Trotzdem sind die Warnapps sehr hilfreich für Personen, die viel unterwegs sind und es nicht schaffen ständig Radio zu hören oder Fernsehen zu schauen. In anderen Ländern, wie zum Beispiel in Polen, ist das Herunterladen einer App nicht nötig. Sobald es eine Gefahrenwarnung gibt, wird an jedes Handy, dass beim Zeitpunkt der Gefahrenmeldung ins polnische Mobilfunknetz eingewählt ist, eine SMS mit allen Informationen. Das ist ein weiterer Weg der Informationsausspielung, den man in Deutschland übernehmen solle.

Warnung über das MoWas

Das Modulare Warnsystem (MoWas) des BBK ist ein hochverfügbares Warn- und Kommunikationssystem. Es funktioniert via Satelliten und redundant kabelgebunden. Feuerwehr, Rettungsdienste und die Polizei geben bei Gefahr Informationen in das MoWas ein. Mit den Satelliten wird eine Nachricht an Presse, Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie über die Warn-Apps auf die Smartphones der Menschen gesendet. Dadurch können Menschen bei Katastrophenfällen schnell informiert werden.

Warnung durch Sirenen

Nach Ende des Kalten Krieges konnten einige Gemeinden und Kommunen Sirenen des Bundes übernehmen. Seither wurden einige Sirenensysteme aber auch schon erneuert. Ob in deinem Heimatort Warnsirenen installiert sind, erfährst du von deiner Gemeindeverwaltung. Sirenen sollen dabei nur verwendet werden, um den Menschen auf eine Gefahrenlage aufmerksam zu machen.

Nächster bundesweiter Warntag 2022

Nachdem es beim Warntag 2020 zu einigen Fehlern kam, wurde der nächste bundesweite Warntag auf September 2022 geschoben. Insgesamt lässt sich sagen, dass wir uns nicht nur auf ein Warnsystem verlassen sollen, sondern auf mindestens zwei um sicher zu gehen.