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So entstehen Wettervorhersagen!

Warum sind Wetter-Apps so ungenau?

Die meisten Smartphones haben bereits eine Wetter-App vorinstalliert. Auf die Vorhersagen kann man sich jedoch selten wirklich verlassen. Woran liegt das?

So werden Wettervorhersagen gemacht

Um das Wetter für die kommenden Tage zu bestimmen, muss man sich zuerst den Ist-Zustand des Wetters anschauen. Dafür werden Informationen aus Wetterwarten und -stationen verwertet. Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Windgeschwindigkeit werden genau gemessen – und das in möglichst vielen verschiedenen Luftschichten.

Im nächsten Schritt wird die Vorhersage mithilfe von Hochleistungsrechnern unter Einbezug der aktuellen Wetterdaten erstellt. Physikalische Formeln und Wahrscheinlichkeitsrechnungen kommen zum Einsatz. Wie genau die Vorhersage wird, hängt vom jeweiligen Rechenmodell ab.
  

Gröberes Raster – ungenauere Vorhersage

Doch wie genau funktionieren die Wetter- beziehungsweise Rechenmodelle? Zunächst wird über die Erde ein 3D-Raster gelegt. Jedes Quadrat des Gitternetzes entspricht einem Vorhersagegebiet. Ist das Raster eher grobmaschig, ist die Vorhersage ungenau. Je feiner das Gitter, desto genauer wird die Vorhersage.
  

Vorinstallierte Wetter-Apps

Die meisten vorinstallierten Apps nutzen das kostenlose amerikanische Modell GFS (Global Forecast System). Die Vorhersagegebiete sind in diesem Modell neun mal neun Kilometer groß. Für Deutschland mit seiner vielfältigen Landschaft ist dieses Raster zu grob.
  

Welche Apps solltest du nutzen?

Bei der Wahl einer Wetter-App solltest du auf das genutzte Wettermodell achten. Das europäische Modell ECMWF und die deutsche Version ICON nutzen feinere Raster und sind genauer als das amerikanische GFS.

Je weiter du in die Zukunft blickst, desto ungenauer werden die Vorhersagen. Auch mit dem Stand der heutigen Wissenschaft und trotz der Nutzung von Hochleistungsrechnern sind Wettervorhersagen weiterhin Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Das heißt: Wird in deiner App eine Regenwahrscheinlichkeit von 60% angezeigt, besteht immer noch eine 40-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es nicht regnet!