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Ruhe bewahren und den Giftnotruf wählen

Vergiftungen: Symptome erkennen und richtig reagieren

Das eigene Kind hat Vogelbeeren gegessen, die Freundin hat Bärlauch und Herbstzeitlose verwechselt, dem Freund wird ganz plötzlich schwindelig und schlecht: Vergiftungen im Alltag entstehen schnell. Die Symptome sind vielseitig.

Symptome

Gift wirkt in unserem Körper sehr unterschiedlich. Manche Giftstoffe beeinträchtigen das Herz, andere das Gehirn, das Nervensystem, den Kreislauf oder bestimmte Organe. Dementsprechend sind die Symptome verschieden. Die häufigsten sind jedoch:

  • Plötzliche Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall
  • Plötzlich auftretende Schmerzen im Bauch
  • Kopfschmerzen, Schwindelgefühl
  • Erregungszustände oder Schock
  • Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Atemstörung bis hin zum Atemstillstand
  • Herz-Kreislauf-Stillstand
  • Oft gibt auch die Umgebung der Person mit Symptomen Aufschluss. Liegen Medikamentenverpackungen in der Nähe? Essensreste oder Pflanzenteile? All das kann Aufschluss über die Vergiftung geben.
     
    So reagierst du richtig

    Notruf wählen

    Wenn die betroffene Person bereits in einer lebensgefährlichen Situation schwebt, sollte sofort der Notruf (112) gewählt werden!

    Giftnotruf wählen

    Bei Verdacht auf eine Vergiftung solltest du den Giftnotruf kontaktieren. Am Telefon beantwortest du die wichtigsten W-Fragen (Wer? Wann? Was?). Der Giftnotruf gibt dir anschließend Anweisungen, was du zu tun hast.

    In Baden-Württemberg ist der Giftnotruf unter der Rufnummer 0761 19240 zu erreichen.
    In Rheinland-Pfalz unter der Nummer 06131 19240.

    Anweisungen folgen

    Folge den Anweisungen des Giftnotrufs. Wenn die betroffene Person bewusstlos wird, bringe sie unverzüglich in die stabile Seitenlage.

    Sollte die Atmung der Person aussetzen, musst du die Zeit bis der Notarzt eintrifft mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung überbrücken.

    Wenn der Giftnotruf dich auffordert, den Notarzt zu rufen oder die betroffene Person ins Krankenhaus zu fahren, solltest du, wenn möglich, Teile des Giftes mitnehmen. Dies können Medikamente, Pflanzen- oder Essensreste, aber auch Teile des Erbrochenen sein.

    Fehler vermeiden

    Versuche unter keinen Umständen Erbrechen künstlich hervorzurufen! Auch das Verabreichen von Milch ist keine Hilfe, sondern trägt unter gewissen Umständen sogar zu einer schnelleren Verbreitung des Giftes im Körper bei.