Nicht alle Wespen sind so aggressiv
Wespen sind wohl eine der unbeliebtesten Insektenarten, die es gibt. Zu Unrecht, denn von den über 600 Stechwespenarten stören uns eigentlich hauptsächlich nur zwei. Ihr unbeliebtes Image haben sie den Deutschen Wespen und den Gemeinen Wespen zu verdanken.
Frühling und Sommer waren zu kalt
Wespen reagieren empfindlich auf Kälte und Nässe. Die meteorologischen Bedingungen in den letzten Monaten hinderlich für die Entwicklung der Wespenvölker. Kurz gesagt: Frühling und Sommer waren schlichtweg zu kalt und zu feucht. Das hat dazu geführt, dass viele Königinnen erfroren und verhungert sind. Durch die Kälte blühten Pflanzen nämlich später als sonst, teilweise sogar gar nicht. Wespenköniginnen konnten so weniger Nahrung finden und mit jeder gestorbenen Königin gibt es ein Volk mit hunderten Nachkommen weniger. Zusätzlich haben auch die Nester unter dem zu feuchten Klima gelitten. Die Nässe kann Wespennester aufweichen lassen, was zu Schimmel führt und somit zu dem Sterben der Larven.
Dass es dieses Jahr weniger Wespen gibt, macht die Insektenzählung deutlich: In der zweiten Zählung des NABU-Insektensommers stagnierte die Beobachtungszahl der Wespen im Vergleich zur ersten Zählung im Juni.
Insektensterben als weiterer Grund?
Ein weiterer Grund, warum es weniger Wespen gibt, könnte mit dem Insektensterben in zutun haben. Seit einigen Jahren ist ein genereller Schwund bei der Deutschen Wespe zu beobachten. Das trifft allerdings nicht auf die Gemeine Wespe zu: da steigen die Zahlen eher.
Obwohl es viele sicher freuen wird, dass die Deutsche Wespe zumindest nachlässt, sollte man dies als kein gutes Zeichen sehen. Denn Wespen sind sehr nützliche Tiere.
Wespen sind für unser Ökosystem sehr wichtig
Wespen sind wertvolle Schädlingsbekämpfer. Sie fressen vor allem Fliegen, Maden, Heuschrecken, Spinnen und – was uns besonders erleichtern sollte – Mücken und Schnaken. Außerdem helfen sie im Frühjahr bei der Bestäubung von Blüten.