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Folgen der Dauerbeleuchtung und wie du ihnen entgegenwirkst

Lichtverschmutzung: Wo sind die ganzen Sterne hin?

​Schauen wir in Mannheim, Freiburg oder Karlsruhe in den Nachthimmel, halten wir oft vergeblich nach Sternen Ausschau. Grund dafür ist die hohe Lichtverschmutzung in unseren Städten. Der sternenlose Himmel ist lediglich das sichtbarste Symptom eines großen Problems.

Woher kommt das ganze Licht?

Licht ist in unserer Gesellschaft eine wichtige Ressource. Wo es hell ist, fühlen wir uns sicher – gerade nachts in der Großstadt möchte niemand auf Straßenlaternen verzichten. Doch Licht wird schon lange nicht mehr nur zur Sicherheit genutzt.

Neben Straßenlaternen leuchten nachts abertausende Werbeanzeigen in die Nacht hinein. Kirchen, Fassaden und Denkmäler werden angestrahlt, Stadien und Bolzplätze sind bis spät in die Nacht beleuchtet. Und auch immer mehr Einzelpersonen lassen ihre Gärten strahlen, beleuchten ihre Gartenwege, den Fischteich und die Eingangstür.

Hoher Energieverbrauch und schlaflose Nächte

Die meisten sind sich dem hohen Energieverbrauch bewusst, den die Dauerbeleuchtung mit sich bringt. Doch die hellen Nächte haben auch negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Denn das Licht hemmt die Produktion des Hormons Melatonin. Dieses Hormon ist für unsere Müdigkeit verantwortlich und beeinflusst somit maßgeblich unseren Schlafrhythmus.

Die Lichtverschmutzung führt deshalb dazu, dass wir schlechter einschlafen. Der Schlaf ist außerdem weniger erholsam für unseren Körper.
 

Insekten, Vögel und Fische: Tiere leiden unter der Beleuchtungswut

Milliarden Insekten sterben jede Nacht an künstlichen Lichtquellen – Insekten, die eigentlich anderen Tieren als Nahrung und uns Menschen als Bestäuber für Pflanzen im Garten und auf dem Feld dienen.

Zugvögel werden durch die Lichtverschmutzung von ihren Routen abgelenkt, nachtaktive Vögel werden in ihrer Orientierung gestört. Einige Vogelarten haben ihr Verhalten an die künstlichen Lichtquellen angepasst. So beginnen Blaumeisen-Weibchen früher mit ihrem Brutgeschäft. Das führt dazu, dass das Nahrungsangebot nicht ausreicht, wenn die Jungen schlüpfen.

Für manche Fische stellen beleuchtete Brücken unpassierbare Hindernisse dar. Die Laichwanderung, beispielsweise bei Aalen, wird dadurch massiv behindert.

Selbst Bäume sind von Lichtverschmutzung betroffen

Auch Bäume leiden unter der Lichtverschmutzung. In der Stadt lassen sie im Herbst ihre Blätter später fallen und erleiden dadurch oftmals Frostschäden.

Was kannst du tun?

Denke darüber nach, wie du selbst Lichtquellen reduzieren kannst. Brauchst du wirklich einen beleuchteten Teich? Muss die Lampe an der Haustür wirklich die ganze Nacht brennen? Kleine Veränderungen können bereits großes bewirken!

Am siebten September findet außerdem die sogenannte Earth Night statt, an der du teilnehmen kannst.

Und wenn du dann noch mit Freundinnen oder Nachbarn über das Thema Lichtverschmutzung redest, werden vielleicht noch mehr Menschen auf das Thema aufmerksam.