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Naschen, was das Herz begehrt – oder das Gehirn?

Wieso naschen wir so gerne?

Kekse, Gummibären oder Schokolade: die meisten Menschen naschen viel und gerne. Aber warum lieben wir Zucker eigentlich so?

Zuckerliebe evolutionär belegbar

Unsere Vorliebe für süße Nahrungsmittel geht bis in die Steinzeit zurück. Um zwischen potentiell gefährlichen und potentiell nahrhaften Essen zu unterscheiden, benutzten unsere Vorfahren ein ganz simples Verfahren: Ein bitterer Geschmack weist auf potentiell schlechte und giftige Nahrung hin, Saures auf Verdorbenes und Süßliches als sicher und wohltuend. Süßes wie Früchte wurde also mit positiven Eigenschaften assoziiert. Als Süßungsmittel wurde Jahrtausendelang übrigens verschiedene Früchte und Honig verwendet.

Süßliche Nahrung schon im Mutterleib

Schon im Mutterleib bekommt der Embryo einen Geschmack für das süße Fruchtwasser. Auch die Muttermilch ist süßlich vom Geschmack mit ungefähr sieben Prozent Laktose. Direkt nach der Geburt bekommen wir also vermittelt, dass Süßes nährstoffreich und sehr bekömmlich ist. Auch die Erziehung fördert unsere Vorliebe zu Zucker: Süßigkeiten werden oft als Belohnung, zur Beruhigung oder zur Bestechung verwendet.

Körper kann Zucker gut verwerten

Unser Körper kann vor allem Traubenzucker und Fruchtzucker sehr gut verwerten. Für unser Gehirn ist Zucker äußerst wichtig. Glukose, also Traubenzucker, ist wie eine Art Treibstoff für das Gehirn. Wir brauchen ihn zum Atmen und Denken. Gehirn, Nierenmark und rote Blutkörperchen allein verbrauchen rund 170 Gramm Glukose am Tag. Um richtig fit zu bleiben, brauchen wir genug Zuckerzufuhr. Zucker ist für uns also Energie.

Vorsicht Suchtgefahr

Zu viel Zucker ist aber kontraproduktiv. Und hier lauert auch die Gefahr – Wir können nämlich schnell abhängig werden. Wer gerne Süßes isst weiß: die Laune verbessert sich, man fühlt glücklich. Zu diesem Effekt kommt es, da der Zucker ein Areal im Gehirn anspricht, das als Belohnungszentrum agiert. Hier wird Dopamin ausgeschüttet, was dafür sorgt, Hochgefühle auszulösen.

Hier kannst du nachlesen, ob du zu viel Zucker zu dir nimmst.