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Heimische Zugvogelarten: Flugzeit und Auswirkungen des Klimawandels

Die Jahreszeiten ändern sich, es wird kälter. Der Startschuss für unsere Zugvögel ist damit eingeleitet. Welche Zugvögel es in Deutschland gibt, findest du hier heraus.

Unsere Zugvogelarten

Die Hälfte unserer ungefähr 250 heimischen Vogelarten sind Zugvögel. Der Großteil davon verlässt im Winter seine Reviere, um in wärmere Gegenden zu ziehen wie Südeuropa oder Afrika. Typische Zugvögel sind unter anderem:

  • Weißstörche
  • Schwarzstörche
  • Nachtigallen
  • Kuckucks
  • Kraniche
  • Wespenbussards
  • Mauersegler
  • Rauchschwalben
  • Brachvögel
  • Kiebitze
  • Feldlerchen
  • Wann brechen Zugvögel auf?

    Schon im Spätsommer brechen die ersten Zugvögel auf, um in wärmere Gegenden zu überwintern. Die meisten Arten fliegen jedoch im Herbst. Nach Winterende zwischen März und Mai kehren sie dann zum Brüten in nördlichere Regionen zurück. Jährlich pendeln ungefähr fünf Milliarden Zugvögel zwischen Europa und Afrika.

    Welche Vögel fliegen weit weg?

    Langstreckenzieher fliegen besonders weit in den Süden, um in Afrika südlich der Saharawüste zu überwintern. Dabei legen sie mehrere tausend Kilometer zurück. Im Frühjahr kommen sie deshalb später als andere Arten wieder in Deutschland an. Zu den Ausdauerkünstlern gehören Nachtigalle, Mauersegler, Kuckucks sowie Rauch- und Mehlschwalben. Auch Störche sind Teil der Langstreckenzieher. Weißstörche legen zum Teil mehr als 10.000 Kilometer zurück und brauchen dafür zwei bis vier Monate. Deswegen sind sie schon im Spätsommer unterwegs.

    Welche Vögel bleiben in der Nähe?

    Kurzstreckenzieher verbringen den Winter im Mittelmeergebiet. Sie fliegen im Herbst los. Viele Kurzstreckenzieher sind auch Teilzieher, was bedeutet, dass einige Arten hier überwintern.
    Sing- und Misteldrosseln, Stare, Feldlerche, Kiebitze, Bachstelze und Rotschwänze sind Vorgelarten, die mehrere hundert Kilometer zurücklegen, um im Mittelmeerraum zu überwintern. Kraniche sind auch Teil der Kurzstreckenzieher. Sie fliegen in riesigen V-Formationen gemeinsam los.

    Auswirkungen des Klimawandels

    Der Klimawandel zeigt auch hier seine Auswirkungen. Kurzstreckenzieher, deren Überwinterungsquartier nicht weiter als 2.000 Kilometer entfernt liegt, kehren immer früher zurück. Auch stoßen sie weniger weit in den Süden vor. Sogar manche Weißstörche aus Mitteleuropa überwintern zum Beispiel in Spanien.

    Bei Langstreckenziehern läuft genetisch ein festgelegtes Programm ab. Es bestimmt darüber, wann sie aufbrechen. Diese Tiere haben größere Schwierigkeiten, sich an den Klimawandel anzupassen. Sie geraten zunehmend in Bedrängnis, besonders weil sich die Ernährungslage für diese Arten verschlechtert. Sie müssen zunehmend längere und weitere Reisen unternehmen. Das verlängert die Reisedauer von mehreren Tagen. Selbst wenn sie sich also ein maximales Fettpolster anfressen konnten, reicht dies nur zur Überquerung der Sahara. Zudem schreitet die Wüstenbildung immer weiter voran. Durch die Veränderung der Umwelt aufgrund des Klimawandels gehen zudem notwenige Rastplätze und Nahrungsquellen verloren.