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Ein evolutionär bedingter Schutzmechanismus

Schlafforschung: Deshalb schlafen wir in fremden Betten schlechter

Die meisten kennen das Gefühl: Es ist die erste Urlaubsnacht im Hotel, du wälzt dich umher, die kleinsten Geräusche reißen dich aus dem Schlaf. Wirklich erholsam ist die erste Nacht in einer neuen Umgebung meistens nicht. Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, woran das liegt.

Parallelen mit Vögeln und Meeressäugetieren

Bei Vögeln und Meeressäugetieren ist das Phänomen bereits lange bekannt: Eine Hirnhälfte schläft, während die andere wachsam bleibt. Wissenschaftler:innen wollten untersuchen, ob es bei Menschen einen ähnlichen Mechanismus gibt, der im Umkehrschluss zu unruhigem Schlaf in einer neuen Umgebung führt.

Dafür wurden die Gehirnströme von Probanden während des Schlafes in der ersten Nacht in einer neuen Umgebung gemessen.

Eine Gehirnhälfte bleibt in Habachtstellung

Das Ergebnis der Studie: Tatsächlich sind die beiden Gehirnhälften während der ersten Nacht in einer neuen Umgebung unterschiedlich aktiv. Während der ersten Tiefschlafphase ist die linke Gehirnhälfte leichter anzusprechen und reagiert sehr empfindlich auf Geräusche in der Umgebung. Sie bleibt während des Schlafes sozusagen in Habachtstellung. 

Laut den Wissenschaftler:innen handelt es sich dabei um einen evolutionär bedingten Schutzmechanismus

Unruhigen Schlaf vorbeugen

Mit ein paar Tricks lässt sich der unruhige Schlaf dennoch vorbeugen. Beispielsweise hilft es, das eigene Kopfkissen mit auf Reisen zu nehmen und in ähnlichen Unterkünften zu übernachten. Dadurch wird dem Gehirn vorgegaukelt, dass es sich in einer bekannten und damit sicheren Umgebung befindet. Es muss also nicht in Habachtstellung sein und dein Schlaf wird ruhiger.