Bei manchen sind es die Lieder aus den 80ern, bei manchen aus den 90ern oder 2000ern: An die Lieder, die wir während unserer Jugend hörten, können wir uns besonders gut erinnern.
Denn in unserer Jugend, vor allem während der Pubertät, reagieren wir besonders emotional auf Musik. Viele Dinge passieren das erste Mal und Musik spielt auch als sozialer Faktor eine große Rolle. Man hört sie gemeinsam mit Freunden, man geht auf Konzerte und in Clubs. Lieder werden mit prägenden Ereignissen verknüpft, bestimmte Melodien emotional aufgeladen.
Musik als Teil unseres autobiographischen Gedächtnis
Dadurch landen manche Liedtexte und Melodien in unserem autobiographischen Gedächtnis. Sie werden wie prägende Ereignisse sicher verwahrt und werden als Puzzleteil unserer Identität wahrgenommen. Schließlich sind sie mit prägenden Erinnerungen, Gefühlen und starken Emotionen verknüpft.
Verschiedene Hirnregionen werden angesprochen
Rhythmus, Melodie und Text werden von unterschiedlichen Regionen des Gehirns verarbeitet. Gleichzeitig wird unser Gefühlszentrum angesprochen. Das heißt: Viele Teile unseres Gehirns sind beim Musikhören involviert. Das macht unser Musikgedächtnis besonders robust. Denn selbst wenn die Gehirnleistung in bestimmten Gehirnarealen nachlässt, sind noch genügend Informationen an anderer Stelle gespeichert.
Einfache Melodien behalten wir länger in Erinnerung
Dazu kommt, dass die meisten Radio-Hits, die monatelang an der Spitze der Charts standen, überraschend einfache Melodien haben. Das macht die Lieder noch einprägsamer und das Erinnern leichter.
Musik als Hilfe für Demenzkranke
Aufgrund der starken Verknüpfung von Musik mit Emotionen, kann Musik für schwer demenzkranke Menschen eine große Hilfe sein. Selbst wenn fast alle Erinnerungen verblasst sind, können altbekannte Melodien beruhigend wirken – und Gefühle wie Freude und Geborgenheit in uns wecken.