Verbraucher in Deutschland müssen sich wieder darauf einstellen, für Strompreise noch tiefer in die Tasche zu greifen. Nicht nur Deutschland, auch ganz Europa ist von steigenden Strom- und Gaspreisen betroffen.
Es wird teurer
In Deutschland steigen abermals die Strompreise. Grund dafür sind laut der Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, Kerstin Andreae, die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten, die die Energieversorger für Strom zahlen müssen. Demnach hätten sich Großhandelspreise bei langfristigen Lieferungen seit Jahresbeginn verdoppelt und Preise für kurzfristig gekauften Strom sogar verdreifacht.
Um wie viel Geld es sich genau erhöhen wird, ist noch nicht absehbar. Nach Angaben von Philipp Litz von der Denkfabrik Agora Energiewende, wäre aber ein Preisanstieg um drei Cent pro Kilowattstunde beim Haushaltsstrom zu erwarten. Schon jetzt ist der Preis für Haushaltsstrom sehr teuer. Eine Kilowattstunde Strom kostet zurzeit noch durchschnittlich 30,54 Cent. Vor einem Jahr waren es noch 28,65 Cent.
Gaspreise beeinflussen Strompreise
Die Strompreise erhöhen sich, da die Erzeugung in Gaskraftwerken teurer wird. Zudem hat sich der Preis für CO2-Zertifikate in den letzten Monaten mehr als verdoppelt. Laut Kerstin Andrea ist ein großer Teil der Stromrechnung staatlich verursacht. Die Belastung für Stromkunden seien durch Steuern, Abgaben und Umlagen um rund 70 Prozent gestiegen in den letzten zehn Jahren. Dies würde auch umweltfreundlichere Stromanwendungen wie Wasserstoff und die Elektromobilität hemmen.
Auswirkungen auf Europa
In ganz Europa schießen die Gas- und Strompreise in die Höhe. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen sind davon betroffen. Einige stoppen deshalb ihre Produktion, wie der Düngemittelhersteller CF Industries in England. Auch deutsche Unternehmen wie die BASF belastet die Preissteigerung.
Ökostrom als Alternative?
Ökostrom ist für viele eine Alternative, aber was fließt eigentlich aus unseren Steckdosen? Tatsächlich fließt aus der Steckdose immer gemischter Strom, solange man am öffentlichen Stromnetz angeschlossen ist. Dieses wird von erneuerbaren Energieanlagen und konventionellen Kraftwerken gleichermaßen gespeist. Doch der Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix wächst in Deutschland kontinuierlich. Das liegt vor allem an der wachsenden Nachfrage am grünen Strom.
Man sollte beim Ökostrom darauf achten, dass der Anbieter den Strom aus umweltverträglichen Kraftwerken bezieht und er in neue Erzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energiequellen investiert.