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Brieffreundschaften im digitalen Zeitalter

Heutzutage lernen wir Menschen zum großen Teil online auf Social Media kennen. Aber wer erinnert sich noch an Brieffreundschaften? Auch im digitalen Zeitalter lohnt sich eine analoge Brieffreundschaft.

Geschichte der Brieffreundschaften

Schon vor 200 Jahren gab es so etwas wie eine Kontaktbörse. Damals war der Brief die wichtigste Art Kontakt mit Familie, Freunden oder Bekannte zu halten. Alle Briefe wurden selbstverständlich von Hand geschrieben. Viele haben sich auch durch Briefe ineinander verliebt.

Auch viele unserer Ur-Großeltern pflegten Brieffreundschaften. Telefone waren zu der Zeit noch eine Rarität, also blieb der Brief auch da das bevorzugte Kommunikationsmittel.

In den 80er und 90er-Jahren suchte man sich Brieffreundschaften, um eine Fremdsprache zu üben. Auch der ein oder andere handgeschriebene Liebesbrief fand sich auf den Tischen der Schüler.

Erst seit dem 21. Jahrhundert ist die typische altmodische Brieffreundschaft seltener geworden. Wenn man so etwas noch hat, schreibt man meistens eher E-Mails oder chattet auf Social-Media-Kanälen. Doch analoge Briefe schreiben ist längst nicht vom Erdboden verschwunden. Gerade in den langen Lockdowns der letzten Monate wurde es wieder beliebt.

Vom digitalen zum analogen Austausch

Heute finden sich Brieffreunde eher online. Es gibt extra spezielle Internetseiten, um Brieffreunde zu finden oder Facebookgruppen. Sogar Apps werden dafür angeboten. So wie früher ist es natürlich nicht mehr. Durch den Online-Profilen der Nutzer weiß man wie sie aussehen und was deren Interessen ist. Wer über solche Seiten mit jemanden in Kontakt tritt, chattet am Anfang. Ist man sich sympathisch, fängt man an analog Briefe zu schreiben. Die klassische Brieffreundschaft ist es so nicht mehr, aber es ist die Brieffreundschaft des digitalen Zeitalters.

Gründe zur Brieffreundschaft

Abgesehen davon, dass es Spaß macht und man seine Briefe so kreativ gestalten kann, wie man möchte, gibt es noch einige andere Gründe, sich an eine Brieffreundschaft zu wagen.

Nostalgie

Wer früher schonmal eine Brieffreundschaft hatte, erinnert sich an die Geschichten, die man mit dieser Person teilte und auf die Aufregung, wenn der Brief im Briefkasten zu finden war. Besonders groß war sie, wenn er von weiter weg ankam. Es war viel persönlicher und intimer als das normale Chatten via Social Media.  

Spannung

Die Vorfreude und Neugierde, endlich den Brief im Briefkasten zu finden, die gibt es nur bei einer Brieffreundschaft. Wie war der Brief dekoriert? Was steht drin? Nach so einer langen Wartezeit konnte man es kaum erwarten, eine Antwort zu erhalten.

Sprachkenntnisse verbessern und Kontakte knüpfen

Eine ausländische Brieffreundschaft ist besonders aufregend. Man kann seine Sprachkenntnisse verbessern, Kontakte knüpfen ins Ausland – wer weiß? Vielleicht hilft diese Connection dabei, auszuwandern, neue Dinge zu erleben. Vielleicht besucht man sich gegenseitig, wenn die Möglichkeit besteht. Auslandskontakte entstehen heutzutage am leichtesten online, aber auch mit möglichen Urlaubsbekanntschaften kann man so eine Freundschaft aufbauen.