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Corona-Pandemie: Wie verändert sie Umwelt und Gesellschaft?

Die Corona-Pandemie wirkt sich seit ihrem Ausbruch im März 2020 massiv auf sämtliche Bereiche unseres täglichen Lebens und auch auf die Umwelt aus. Sie verändert das Leben des Einzelnen und das Zusammenleben der Vielen. Die Pandemie ist daher nicht nur eine Herausforderung für die Umwelt, sondern sie wirkt sich auch auf alle Bereiche unserer Gesellschaft aus.

Der Einfluss der Corona-Krise auf die Umwelt
 
Weniger Verkehr auf den Straßen, die Industrieproduktion wurden teilweise heruntergefahren, mehr Flugzeuge bleiben auf dem Boden aber hat sich die Umwelt wirklich erholen können?
 
Weltweit werden verringerte Kohlenstoffdioxidwerte in der Luft gemessen. Aus globaler Perspektive sind das erfreuliche Nachrichten, jedoch sind sie mit Vorsicht zu genießen. Corona bremst uns zwar aus - den Klimawandel aber nicht.
 
So stoßen wir durch Corona laut Prognosen im Jahr 2020 zwischen 4 und 7 Prozent weniger CO2 aus. Dennoch wird das Coronavirus alleine nicht zur Eindämmung des Klimawandels führen. Mittlerweile sind die CO2-Emissionen wieder fast auf Vorjahres-Niveau. Das bedeutet, dass global gesehen der diesjährige reduzierte Ausstoß von Treibhausgasen nur zu einer geringfügigen Verringerung des jährlichen Anstiegs in der Atmosphäre führen wird. Außerdem verschwinden Treibhausgase mit der Zeit nicht einfach aus der Luft, sondern sammeln sich in der Atmosphäre an und sorgen für einen verstärkten Treibhauseffekt

Natürlich liegt der aktuelle Fokus erstmal auf der persönlichen Situation und der Eindämmung des Virus. Allerdings dürfen wir auf lange Sicht nicht den Klimawandel vergessen.
 
Folgen für Kinder und Jugendliche
 
Die Digitalen Zeiten von Corona sind für viele Kinder und Jugendliche eine willkommene Ablenkung - aber auch eine potenzielle Suchtfalle.
 
Während dem Corona-Lockdown haben sich Kinder und Jugendliche zwischen 10- und 17 Jahren die Zeit mit Zocken am PC oder in den Sozialen Medien vertrieben. Das ist leider nicht ohne Folgen geblieben, wie sich mittlerweile in Studien zeigt. Denn auch lange nach dem letzten Lockdown nutzen 4,1 Prozent aller Kinder und Jugendliche in Deutschland Computerspiele so, dass es nicht mehr gesund für sie ist. Hochgerechnet sind das ungefähr rund 220.000 Mädchen und Jungen. 2019 waren es vergleichsweise noch 75.000 Kinder und Jugendliche.

Corona-Pandemie als Ursache:

Die neue Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) befragte knapp zwei Jahre lang 1.200 Familien zur Mediennutzung ihrer Kinder. Dabei kam man zum Ergebnis, dass beim "Gaming" die durchschnittliche Spielzeit an einem Werktag inzwischen 109 Minuten beträgt - das sind 31 Prozent mehr als vor Corona. Auch die Mediennutzung auf Social Media ist deutlich angestiegen. Hier wuchs der Anteil der pathologischen Nutzung seit 2019 von 3,2 auf 4,6 Prozent.
 
Laut der Studie ist das große Problem: In nur 50 Prozent der Haushalte existierten überhaupt keine Regeln zum Medienkonsum. Das bedeutet, dass Eltern zu wenig Regeln zu Art und Dauer der Nutzung digitaler Medien aufstellen. 
 

Der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, zeigt sich dabei alarmiert: "Die Gesundheitspolitik muss die zunehmende Mediensucht bei jungen Menschen stärker in den Fokus nehmen."

Storm fordert daher eine breite Präventionsmaßnahme um die Medienkompetenz von Kindern und Eltern zu stärken. Um sich zu dem Thema genauer zu informieren und beraten zu lassen, gibt es daher einige Anlaufstellen, wie beispielsweise: https://www.ins-netz-gehen.info/beratungsstellendatenbank/
 
Mehr Hass im Netz durch Corona
 
Auch die Wahrnehmung von Hass im Netz ist in diesem zurückliegenden Corona-Jahr gestiegen. Vor allem nehmen Angst und Wut zu. Doch gleichzeitig werden auch mehr Verstöße zur Anzeige gebracht. Das zeigt, dass die Menschen Hass und Hetze nicht hinnehmen wollen, sich stattdessen wehren und auch rechtliche Schritte einleiten.
 
Bereits seit 2016 erhebt forsa im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW in einer jährlichen Umfrage die Wahrnehmung von Hassrede im Netz.
Dabei zeigt sich 2021, dass mehr Menschen Hassrede im Internet wahrnehmen und Hasskommentare melden und sich dagegen wehren.
 
Vor allem 25- bis 44-Jährige sind in diesem Jahr besonders aktiv gegen Hass im Netz vorgegangen. Auf Basis derer, die im Netz schon einmal Hasskommentare gesehen haben, gab diese Altersgruppe im Jahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich häufiger an, sich mit Hasskommentaren im Netz beschäftigt zu haben (2020: 42%; 2021: 53%). 
 
Effektive Strategien gegen Hass im Netz:
 
Erstmals wurde im Rahmen der Studie auch die Meinung der Bevölkerung zu wirksamen Strategien gegen Hasskommentare im Netz abgefragt. Als besonders effektiv wird die strafrechtliche Verfolgung wahrgenommen (78%). Gefolgt davon, Hasskommentare schnell zu löschen (73%). Am wenigsten effektiv werden Strategien wahrgenommen, wie die aktive Gegenrede. Nur 26% der Bevölkerung sehen dies als wirksames Mittel.