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Black Friday und die Schnäppchen-Mythen

Am 26. November ist es wieder soweit und am Black-Friday locken zahlreiche Online-Shops und Geschäfte ihre Kunden mit Sonderangeboten und Rabatten. Aber lohnt es sich, Weihnachtsgeschenke und mehr in diesen Tagen zu shoppen?

Was ist der Black-Friday?

In den USA finden schon seit Jahrzehnten tumultartige Kämpfe, um die besten Schnäppchen statt und was dort funktioniert, funktioniert auch anderswo. Dachte sich jedenfalls die Kultmarke APPLE und führte den Black Friday 2006 erstmals in Deutschland ein. Ein großer Erfolg und eine Marketingaktion, die für viel Umsatz und Aufsehen sorgte.

Vom Erfolg angelockt, sprangen in den darauffolgenden Jahren immer mehr Händler auf den Zug mit auf und boten spezielle Angebote zum Black Friday an.
Was in den ersten Jahren ausschließlich eine Aktion von Online-Händlern war, wurde schnell vom klassischen Handel aufgegriffen und deutsche Innenstädte und Einkaufzentren waren voll von Sparangeboten.

Konsum und Marketingtricks

Am meisten profitieren die Elektronik- und Kosmetikbranche, vom „Tag der Rabatte“ und machen Umsätze in Milliardenhöhe. Doch hat der Black Friday nur ein Ziel: den Konsum ankurbeln und die Lagerhallen leeren. Außerdem sind die Märkte in Deutschland gesättigt und solche Anlässe kurbeln die Kauflust der Kunden wieder an.

Eine Analyse der ZDF-Sendung „WISO“ beobachtete 3068 Produkte vor, während und nach dem Black Friday 2017. Das Ergebnis: Bei den meisten Produkten blieb der Preis gleich und war Ende Oktober und Anfang November sogar günstiger. 

Durch einen Marketingtrick der Händler hat man trotzdem den Eindruck Geld zu sparen. Sie versprechen 50 Prozent Rabatt auf den Originalpreis, nennen dabei allerdings die „unverbindliche Preisempfehlung“ (UVP) des Herstellers. Die UVP ist sehr hoch angesetzt und kaum ein Händler kassiert diesen Preis wirklich. Dadurch wirkt der Rabatt doch sehr viel höher, als er ist.

Schuldgefühle und Frust

Black Friday lockt alle in die Falle und es ist gar nicht so leicht, bei den Rabatten nicht schwach zu werden. Neurowissenschaftler konnten nachweisen, dass schon der Anblick von Prozentzeichen das Belohnungssystem im Hirn aktiviert. Rabatte kann man auch als eine starke Droge bezeichnen. 

Die Euphorie und Freude über das ergatterte Schnäppchen lassen uns kurzzeitig Höhenflüge erleben, doch innere Leere und Schuldgefühle sind oftmals die Folge, die der Konsum in uns hinterlässt.

Schnäppchenjagd

Um nicht unnötig Geld auszugeben und sich besser vorzubereiten, lohnt es sich eine Einkaufsliste zu schreiben. Dann ist die Gefahr nicht so groß, unnötige Einkäufe zu tätigen.
Preisvergleichsportale helfen außerdem dabei, den richtigen Preis nicht zu verpassen. Gerade bei gefragten Artikeln lohnt es sich, schnell zu sein und nicht lange zu zögern.
Auch kleinere Händler senken die Preise und der Blick zu anderen Anbietern kann sich lohnen. 
Wenn viel Geld im Umlauf ist, sind Betrüger meist nicht weit. Daher gilt: Sicher bezahlen und unbekannte Händler unter die Lupe nehmen!

Wer bei der Ausführung eines Produktes flexibel bleibt, kann auch noch einige Euros gut machen. So kosten verschiedene Farbausführungen unterschiedlich viel Geld.

Black Friday ja oder nein?

Klar ist, dass es nicht schadet, einen Blick auf die Preisliste zu werfen und sich im Vorfeld schon klar zu machen, nach was macht eigentlich sucht. Rabatte gibt es am Black Friday auf jeden Fall, aber es ist umstritten, dass auch wirklich die größten Sonderangebote in der Black Week auf einen warten und nicht schon in den Wochen vorher. Preisvergleiche in geeigneten Suchmaschinen könnten sich mehr lohnen, als das Warten auf den Aktionstag.