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Existiert der „Montagsblues“ wirklich?

Die meisten kennen das Gefühl, dass sich zu Beginn der neuen Arbeitswoche einschleicht. Ob „Manic Monday“ oder „Blue Monday“ es gibt viele Begriffe für den Montag, denn er ist und bleibt der unbeliebteste Tag von allen. Das Wochenende ist rum, man selbst fühlt sich oft kaum erholt, und schon beginnt der ganze Arbeitsstress von vorne. Aber wieso empfinden wir überhaupt den Montag so oft als schwierigsten Tag der Woche? Und können wir etwas gegen den „Montagsblues“ machen?

Was ist der „Montagsblues“?
 
Es ist Montagmorgen und der Wecker fängt mal wieder an zu klingeln - die Arbeit ruft. Wer hier schon Probleme hat in die Gänge zu kommen und sich für den eigenen Job zu motivieren, der leidet im Volksmund am „Montagsblues“. Doch die Uni Leipzig konnte über eine Studie herausfinden, dass der Montag überhaupt nicht schlimmer ist als andere Wochentage. Doch was steckt dahinter?
 
Es liegt am Sonntag und nicht am Montag
 
Dr. Oliver Weigelt und sein Forschungsteam untersuchte im Rahmen einer Tagebuchstudie insgesamt 87 Personen. Sie wurden an zwei Wochenenden und in der dazwischenliegenden Arbeitswoche morgens und nachmittags zu ihrem momentanen Erleben von Vitalität und Erschöpfung befragt. Das Ergebnis - das Wohlbefinden der Befragten war montags nicht geringer als an anderen Tagen. Daher ließ sich erstmal kein „Montagsblues“ erkennen. Weigelt erklärte: 
 

"Der Kontrast zwischen Sonntag und Montag führt aber unter Umständen dazu, dass der erste Tag der Arbeitswoche als schlimmster Tag in der Woche wahrgenommen wird"

Es gibt allerdings sehr wohl Unterschiede zwischen dem Wohlbefinden am Wochenende und dem unter der Woche. Da gibt es eine relativ starke Verschlechterung, wenn das Wochenende sich dem Ende neigt. Es geht gar nicht unbedingt um den Montag selbst sondern darum, dass bereits der Beginn der Arbeitswoche an unseren Energiereserven zehrt. Über das Wochenende bauen wir nämlich Vitalitätspolster auf, welche am ersten Tag oft direkt wieder aufgebraucht werden.
 
Der starke Kontrast ist schuld
 
Der Grund liegt wohl am starken Kontrast zwischen Wochenende und Arbeitswoche. Bei vielen Berufstätigen sind die Unterschiede zwischen freien Tagen und unter der Woche sehr groß. Auch die Abläufe sind am Wochenende oft entspannter und führen dazu, dass wir den Montag als Kontrast etwas schlimmer erleben.  
 
Tipps und Tricks

  • Starte gemütlich in den Tag: Steige sanft in die Woche ein und lass dir beim Frühstücken und bei deiner Tasse Kaffee oder Tee Zeit! 
  • Schaffe Vorfreude: Plane unbedingt private oder berufliche Höhepunkte für den Montag ein. Zum Beispiel ein Treffen mit Freunden nach dem Feierabend oder an etwas Arbeiten was besonders viel Spaß macht. Dann hast du etwas worauf du dich freuen kannst und man startet motivierter in den Tag.
  • Genug Pausen einräumen: Zu viel Zeit vor dem Computer macht müde und man fühlt sich erschöpft. Achte darauf immer wieder kurze Pausen zu machen. Einfach aufstehen und kurz bewegen. 
  • Entspanne am Sonntag: Wer sich sonntags total auspowert, ist am Montag geschlaucht. Anstatt von einem Termin zum nächsten zu hetzen, lass das Wochenende lieber entspannt ausklingen.