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Reisegutscheine von 2020: Bekomme ich mein Geld zurück?

Einige Pauschalreisen mussten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Viele Kunden bekommen derzeit Post von ihrem Reiseveranstalter und werden darin gebeten, den Gutschein bis Ende des Jahres 2021 einzulösen. Was hat es damit auf sich?

Was sind Reisegutscheine?
 
Die Reisegutscheine ist ein Wertgutschein der 2020 eingeführt wurde um die Tourismusbranche während der Pandemie zu unterstützen. Ohne sie hätten die Veranstalter all ihren Kunden die Kosten für coronabedingte abgesagte Urlaube erstatten müssen. 
 
Kann ich mein Geld zurückbekommen?
 
Reiseverträge, die vor dem 8. März 2020 abgeschlossen wurden, haben gesetzlich eindeutige Regeln: Die Gutscheine, die Kunden statt einer finanziellen Erstattung bekommen haben, sind staatlich gegen eine Pleite des Reiseveranstalters abgesichert. Allerding verlieren diese Ende 2021 ihre Gültigkeit. Doch Gutscheininhaber müssen sich keine Sorgen machen! Werden die Gutscheine nicht genutzt, muss der Veranstalter das Geld bis zum 15. Januar 2022 ausbezahlen. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung sagte dazu folgendes: 

Wird der Gutschein nicht bis spätestens Ende 2021 eingelöst, so ist der Wert in Höhe des ursprünglichen Reisepreises unverzüglich auszubezahlen.

Was sagen die Verbraucherschützer?

Tiana Schönbohm aus der Verbraucherzentrale in Niedersachsen rät betroffenen Urlaubern, dass sie sich zunächst überlegen sollten, ob sie den Gutschein überhaupt einlösen wollen. Auf keinen Fall sollte man sich dabei unter Druck setzen lassen. 
 
Wenn man gerade keinen Urlaub buchen möchte, sollte man sich sein Geld am besten auszahlen lassen. Der Grund dafür ist: Wenn der Veranstalter die Gutscheine verlängert oder einen neuen ausstellt, greift die staatliche Garantie nicht mehr. Und wer stattdessen sein Geld zurückbekommt, kann davon immer noch einen anderen Urlaub buchen. Außerdem gab Verbraucherschützerin Schönbohm noch den Tipp, dass man vehement auf die Auszahlung des Gutscheins bestehen sollte.
 

Die Erfahrung der vergangenen Monate hat gezeigt, dass die Reiseveranstalter mit Erstattungen eher zögerlich waren und teilweise auch bei den Gutscheinen zu tricksen versuchten.