Mehrere Künstler, darunter Neil Young und Joni Mitchell kündigten an, ihre Musik von Spotify abzuziehen. Damit protestieren sie gegen den Podcast des US-Moderators Joe Rogan, der auch von einigen Wissenschaftlern als verharmlosend kritisiert wurde.
Spotify möchte seinen Nutzern alle Musik- und Audioinhalte zugänglich machen, hieß es darauf zunächst in einem Statement. Das Unternehmen habe bereits umfassende Inhaltsrichtlinien und seit Beginn der Pandemie mehr als 20.000 Podcast-Episoden mit Bezug auf Corona aus dem Angebot entfernt.
Wer ist Joe Rogan?
In seinen jungen Jahre wollte Joe Rogan eigentlich Kickboxer werden, doch es zog ihn nach Los Angeles, wo er verschiedene Shows moderierte und in Filme mitspielte. Nach einigen Jahren versuchte er sein Glück doch nochmal beim Kickboxen und wurde erfolgreicher Kommentator und Interviewer beim Ultimate Fighting Championship (UFC).
In dieser Zeit hatte er aber als Comedian und Schauspieler mehr Erfolg und startete 2009 mit seinem ersten Podcast. Wie auch heute, gab es in seinem damaligen Podcast keine inhaltliche Richtung. Verschiedene Gäste kommen mit unterschiedlichsten Themen zu Besuch.
Corona
Joe Rogan leugnete das Virus und wurde von Ärzten und Virologen öffentlich kritisiert. Im Oktober 2021 wurde eine neue Diskussion entfacht, als der Podcaster zur Behandlung seiner eigenen Corona-Erkrankung das Wurmmittel Ivermectin genommen hatte. Ein Wurmmittel für Pferde, das für Menschen höchst giftig sein kann.
Ende letzten Jahres stieg Joe Rogan dann in die Querdenker-Szene ein und lud überzeugte Corona-Gegner in seinen Podcast ein. Im meistgehörten Podcast der Welt, bekamen die Corona-Leugner damit eine riesige Bühne.
Fehlinformationen kennzeichnen
In Folge der steigenden Kritik von Künstlern, möchte der Streaming-Dienst zukünftig Beiträge zu Corona mit einem speziellen Hinweis kennzeichnen, der zu wissenschaftlich fundierten Informationen aus verlässlichen Quellen führen soll. Diese neue Initiative gegen Falschinformationen soll in den kommenden Tagen weltweit umgesetzt werden, teilte Spotify-Chef Daniel Ek mit.
Außerdem sollen Hörer einen einfachen Zugang zu datengestützten Fakten, aktuellen Informationen, die von Wissenschaftlern, Ärzten, Akademikern und Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt weitergegeben werden, sowie Links zu vertrauenswürdigen Quellen erhalten.