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Safer Internet Day 2022: Tipps für ein sicheres Internet für Kinder

Seit Beginn der Corona-Pandemie verbringen viele Kinder und Jugendliche deutlich mehr Zeit im Internet, sei es beim Homeschooling, beim Treffen mit Freunden im Videochat oder in der Freizeit am Computer. Das stellt auch viele Eltern und Erziehungsberechtigte vor Herausforderungen. Anlässlich des Safer Internet Days (SID) am 8. Februar ruft die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) gemeinsam dazu auf, gegen Desinformation und Hetze im Netz zu kämpfen. Wir alle können dazu beitragen, das Netz sicherer zu machen, indem wir problematische Inhalte melden, damit diese geprüft und geahndet werden.

Was ist der Safer Internet Day?
 
Der Safer Internet Day (SID) setzt sich jedes Jahr Anfang Februar für mehr Online-Sicherheit, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, ein. An dem internationalen Aktionstag kann jeder mitmachen, ob Institution, Stiftung, Unternehmen, Vereine oder Privatpersonen. In Deutschland wird der Tag von für EU-Initiative klicksafe koordiniert. 
 
Worin liegt das Problem?
 
Die KJM hat im Zusammenhang der Pandemie eine Zunahme von Desinformation, Fake News und Hass im Netz feststellen können. Viele Inhalte schüren Ängste und Misstrauen und können Kinder und Jugendliche nachhaltig ängstigen und verunsichern.
 
Unter anderem finden Verschwörungstheorien zu Covid-19 statt. Aber auch Angebote, die zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstacheln, sind keine Seltenheit. Die JIM-Studie 2021 konnte feststellen, dass die Desinformation gegenüber dem Vorjahr um 58 Prozent angestiegen ist. Jugendliche im Alter von 12- 19 Jahren geben an, Hassbotschaften begegnet zu sein, über die Hälfte wurde mit extremen politischen Ansichten und Verschwörungstheorien konfrontiert, 47 Prozent mit beleidigenden Kommentaren und 42 Prozent mit Fake News.
 
Umgang mit digitalen Medien
 
So sinnvoll eine gewisse Kontrolle auch ist, umso entscheidender ist es, schon in jungen Jahren mit der Medienausbildung und -kompetenz zu beginnen. Denn allgemeine Verbote verschärfen am Ende nur das Problem, statt es zu lindern. Die Kontrolle aller Online-Aktivitäten eines Kindes oder Jugendlichen ist in der Realität nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Laut Experten sollte das Bildungsziel sein, dass Kinder und Jugendliche einen selbständigen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien erlernen.
 
 Tipps zur sicheren Internetnutzung

  • Kinder-Konto einrichten: Egal ob Smartphone oder PC, ein eigenes Profil für das Kind hilft dabei, die Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen zu justieren, die dem jeweiligen Kindesalter entsprechen.
  • Gefahren offen ansprechen: Lasse deine Kinder wissen, dass sie sich bei auftretenden Problemen oder Fragen immer an dich wenden können. Gleichzeitig sind Erklärungen wichtig, warum Fotos, Telefonnummern und Adressen unveröffentlicht bleiben sollten.
  • Berechtigungen von Apps prüfen: Eltern sollten die volle Kontrolle darüber behalten, welche Apps der Nachwuchs installiert und welche Berechtigungen mit der Verwendung einhergehen. Ein Passwort für den Apple Store sorgt für die notwendige Kontrolle.
  • Klare Absprachen treffen: Eltern sollten Vereinbarungen für die Dauer der Nutzung festlegen. Mit Hilfe technischer Unterstützung können sie dafür sorgen, dass sich das Gerät nach einer bestimmten Dauer abschaltet, zum Beispiel mit der Google Family Link App.
  • Fördere die Medienkompetenz: Du solltest mit deinen Kindern gemeinsam Internetrecherchen durchführen und ihnen die Chancen und Gefahren des Internets erklären.
  • Sei ein Vorbild: Kinder und Jugendliche orientieren sich in der Regel an Erwachsenen. Deshalb solltest du dich selbst auch an die Regeln der Mediennutzungszeit innerhalb der Familie halten.
  • Ein Leitfaden für Eltern

Ein Social Media-Leitfaden für Eltern zu aktuellen Internet-Trends bietet Sicherheit sowohl für Eltern als auch Kinder, da Eltern über potentielle Gefahren informiert sind und Kinder bei Bedarf direkt Rücksprache halten und bei Fragen auf sie zukommen können. Durch einen offenen Umgang fühlen sich Kinder und Jugendliche auch eher bestärkt darin, bei auftretenden Problemen Rat bei den Eltern zu suchen.

Weitere Informationen zur Medienerziehung sind zudem bei der Initiative SCHAU HIN! zu finden.