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Cave-Syndrom: Wiedergewonnene Freiheit macht Sorgen

Endlich gewinnen wir einige Freiheiten zurück und im Sommer kann hoffentlich wieder das soziale Leben stattfinden. Doch bei manchen Menschen löst dies nicht Freude, sondern Sorgen und Ängste aus. Statt einem Besuch im Café, wird die eigene Couch weiterhin bevorzugt – das „Cave-Syndrom“.

Nun stehen uns am 20. März die lang ersehnten Aufhebungen der Maßnahmen bevor und der Besuch in Gaststätten, Bars und auch Konzerte sollen wieder möglich sein. Die Zahlen allerdings zeigen, dass sich nicht viele Leute nach gelockerten Maßnahmen wieder unter Menschen trauen und Restaurantbesuche bleiben aus.  

Ein möglicher Grund könnte die immer noch herrschende Sorge vor einer Ansteckung sein. Aber nicht nur die Ansteckungsgefahr hält Leute in den eigenen vier Wänden, sondern auch die Gewohnheit, die aus der sozialen Isolierung entstand. So wird der Begriff „Cave-Syndrom“ verwendet, wenn Personen sich nach langer Phase des Alleinseins nicht mehr unter Leute trauen. Der Begriff „cave“ stammt aus dem Englischen und wird übersetzt als „Höhle“. In der Pandemie haben es sich viele zu Hause so gemütlich gemacht, dass sie das gewohnte Umfeld nicht mehr verlassen wollen. In der Öffentlichkeit kann somit das Gefühl von Unbehagen entstehen und man fühlt sich unwohl unter Menschen. Das „Cave-Syndrom“ ist jedoch nicht als Krankheit zu verstehen und wird sich in den meisten Fällen durch Umgewöhnen wieder von alleine lösen. Sobald das Unwohlsein allerdings dazu führt, dass man sich gar nicht mehr vor die Tür traut, kann auch eine Angststörung vorliegen.
 
Was kann man gegen das „Cave-Syndrom“ tun?

  • Sich Zeit lassen, um sich auf die Veränderung einzustellen
  • Offen mit Mitmenschen kommunizieren und Erfahrungen teilen
  • Lebensraum zurückerobern, indem man sich bewusst diesen Situationen aussetzt