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Frühlingserwachen: Die Störche sind zurück

In Baden und der Pfalz sind zahlreiche Horste schon wieder von Storchenpaaren als ihr sommerliches Zuhause auserkoren worden. Wir haben einige spannende Fakten über die Tiere zusammengetragen.

In der Pfalz galten Störche vor vielen Jahren als ausgestorben. Im Jahr 1975 wurden lediglich 15 Paare gezählt. Durch ein Wiederansiedlungsprojekt konnte der Bestand allerdings deutlich vergrößert werden, sodass auch heute noch Storchenpaare am Frühlingsanfang in der Luft zu sehen sind. In freier Wildbahn können die Tiere ca. 9 Jahre alt werden, allerdings gibt es auch Ausnahmen, die 20 oder sogar 25 Jahre erreichen. 
 
Warum kommen Störche zum Teil so früh zurück?
Normalerweise denkt man, dass mit der Rückkehr der Störche nach Deutschland der Frühling beginnt. Teilweise kommen sie allerdings schon im Januar wieder zurück. Bei diesen Störchen handelt es sich um Kurzstreckenflieger, die beispielsweise nur nach Frankreich fliegen, um Nahrung zu finden. Das Futter ist der Hauptgrund für ihre Winterreise und nicht, wie von vielen angenommen, die Temperatur. In der kalten Jahreszeit haben sie eher Probleme mit dem Finden von Nahrung, weshalb sie in wärmere Gegenden fliegen.
 
Störche sind Fremdgeher
Die größte Treue der Störche gilt dem Horst. Diesem sind sie treuer als ihrem Partner. Häufig treffen sich Paare bei ihrem alten Nest wieder, um weiterhin für Nachwuchs zu sorgen. Dadurch kann es sein, dass ein Storchenpaar auf lange Zeit zusammenbleibt. Fremdgehen ist allerdings trotzdem kein Tabu. Sie kommen nicht gemeinsam zurück zu ihrem Nest, sondern nacheinander. Wenn ein Storch alleine in seinem Nest ist und sich ein neuer potenzieller Partner dazu gesellt, wird die Zeit auch gemeinsam verbracht. Wenn der alte Partner zurückkommt, wird mit der neuen Bekanntschaft um den Platz im Nest gekämpft. Der außenstehende Storch entscheidet sich für den Gewinner bzw. die Gewinnerin des Kampfes. In der Regel gewinnt den Kampf der ursprüngliche Partner.     
 
Nur hochgelegene Wohnungen
Die meisten Störche bauen ihre Nester zum Beispiel auf Bäumen, Kaminen, Häusern, Stahlmasten und vielen weiteren höhergelegenen Orten. Halten Sie in Ihrer Umgebung die Augen auf! In ihrem Horst beginnen die Vögel ca. ab dem 10. März damit, ihre Eier auszubrüten. Nach ungefähr 30 Tagen vergrößert sich das Storchenpaar zu einer kleinen Familie, Mitte April werden die ersten Jungvögel erwartet.
 
Füttern verboten
Die Hälfte der Nahrung, die der Storch zu sich nimmt, besteht aus Regenwürmern. Weiterhin kommen Insekten oder sogar auch Mäuse dazu. Die Störche sind eine selbsttragende Population. Auf der Jagd nach den kleinen Tieren ist der Storch erfolgreich und ist nicht darauf angewiesen von Menschen zusätzlich gefüttert zu werden. Dennoch gibt es für Sie eine Möglichkeit, um einen unterstützenden Beitrag für Störche zu leisten. Wenn ihr Garten groß genug ist, können eigene Storchenhorste gebaut werden. Am besten sollten in der Nähe große, gemähte Wiesen, Felder oder Weinreben sein, damit die Vögel einen optimalen Zugang zu Nahrung haben.