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Kamera aus fürs Klima: Videokonferenzen und Streaming sind CO2-Schleudern

Videokonferenzen und Streaming zu Hause sind klimafreundlich - oder etwa nicht?

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das Arbeiten zu Hause eine neue Bedeutung bekommen. Ein Großteil der Tagungen, Meetings und Gespräche werden per Videokonferenz geführt. Und am Feierabend haben Netflix und Co. eine noch größere Bedeutung bekommen. Dieser neue Lebensstil gilt als klimafreundlich, aber stimmt das wirklich?

Studie zur Internetnutzung

In einer Modellstudie haben amerikanische Forscher berechnet, dass die Internetnutzung aufgrund der Corona-Pandemie weltweit um bis zu 40 Prozent gestiegen ist. Der damit verbundene zusätzliche Energieaufwand für die Datenübertragung ist für bis zu 3,2 Millionen zusätzlich ausgestoßene Tonnen CO2 verantwortlich.

Konferenzen mit Video sind CO2-Schleudern

Wer beispielsweise an 15 Meetings von einer Stunde pro Woche per Video teilnimmt, der verbucht einen monatlichen Ausstoß von 9,4 Kilogramm CO2. Ohne Video sind es nur 377 Gramm. Spannend: Die eingesparten Emissionen haben in etwa die Summe, wenn man ein Smartphone für mehr als drei Jahre jede Nacht auflädt.

Unterschiede zwischen HD und Standard

Auch beim Streamen ist der ökologische Fußabdruck nicht ganz so grün wie angenommen. Wer am Tag etwa vier Stunden lang Videos in HD-Qualität anschaut, der kommt auf einen monatlichen CO2-Ausstoß von 53 Kilogramm. Doch das lässt sich ändern, indem man einfach von HD auf Standard-Qualität wechselt und somit bei 2,5 Kilogramm landet und so viel einspart, wie eine 150 Kilometer lange Autofahrt ausmachen würde.

Die Art des Transfer ist relevant

Relevant ist vor allem auch die Art des Datentransfers. Ein Stream per Glasfaserkabel ist deutlich effizienter als die Übertragung per UMTS, dem G3-Datennetz. Wer also viel mit dem Handy streamt, verursacht einen größeren CO2-Ausstoß als die Internetverbindung zu Hause. Wer sparen will, sollte seine Videos also bereits im heimischen W-Lan herunterladen.

Trotz allem sind Videokonferenzen die umweltfreundliche Alternative, denn schon ab fünf Kilometer Anfahrt lohnt sich der Umstieg ins Virtuelle Meeting.