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Jagger, Bowie und Freddie: Drei Zucht-Koalas sollen ihre Artgenossen retten

Koalabären sind vom Aussterben bedroht. Jetzt sollen drei extra gezüchtete Koalas mit „Super“-Genen ihre flauschigen Artgenossen unterstützen und die Population retten.

Immer wieder verheerende Buschbrände, Autounfälle, Hundeangriffe oder Krankheiten– Koalas haben so viele Feinde, dass sie inzwischen zu den vom Aussterben bedrohten Arten gehören. Während es in Australien im 18. Jahrhundert noch etwa 10 Millionen Koalas gab, liegt die Population nun bei rund 58.000 Exemplaren im ganzen Land. In nur drei Jahrzehnten ist der Bestand um 30 Prozent zurückgegangen.

Jagger, Bowie und Freddie
 
Um die flauschigen Australier zu unterstützen hat die University of Queensland in Zusammenarbeit mit dem Tierpark „Dreamworld“ drei Koalas mit einem „hohen genetischen Wert“ gezüchtet. Die drei Tiere hören auf die musikalischen Namen Jagger, Bowie und Freddie und sollen in der freien Wildbahn die Rettung ihrer Spezies unterstützen.
 

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Vielfältige Genetik

Jagger wurde bereits an der Gold Coast an der australischen Ostküste in die Freiheit entlassen und soll sich jetzt mit möglichst vielen Koala-Damen paaren. Der „Super“-Koala ist vollständig gegen Chlamydien geimpft, frei von Krankheiten und dank seiner vielfältigen Genetik in der Lage, die Population vor Inzucht zu schützen.

Kampf gegen Chlamydien
 
Besonders in New South Wales und im Südosten Queenslands sind mehr als die Hälfte der Koalas an Chlamydien erkrankt. Die Bakterien rufen Entzündungen in der Harnröhre und dem Gebärmutterhals hervor und sorgen im schlimmsten Fall für Unfruchtbarkeit. Auch die schrecklichen Buschfeuer 2019 und 2020 haben den Tieren hier besonders schwer zugesetzt. Schätzungen zufolge sind mehr als 60.000 Tiere in den Flammen ums Leben gekommen.
 
Rettung von Lebensraum

Jagger, Bowie und Freddie sind ein guter Ansatz, um die Koala-Population zu retten. Dennoch ist der Verlust ihrer Lebensräume die Ursache des Problems. Aufgrund der globalen Erwärmung und ausbleibender Niederschläge rechnen die Experten bis 2050 mit 25 Prozent mehr extremen Feuer-Ereignissen. Nur durch den Schutz von Lebensraum, sowie dem Aufkaufen und Rehabilitieren von zerstörten Waldflächen kann das tierische Wahrzeichen Australiens langfristig retten.