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Knallpink und Glitzer: Ulla Spitzers Helme leuchten so hell wie Straßenschilder

Ulla Spitzers Helme sind knallpink, leuchten und somit ein echter Hingucker. Durch ihren ganz bestimmten Lack sorgen sie sogar für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Woher stammt ihre Idee?

Die Idee für ihren Glitzer-Helm kam nicht von irgendwo. Die ausgebildete Psychiaterin wurde während ihres Medizin-Studiums immer wieder mit Kopfverletzungen durch Fahrradunfälle konfrontiert. Sie selbst fuhr immer mit dem Rad zum Studium und trug als eine der Wenigen auch immer einen Helm. Dadurch erntete sie teils kuriose Blicke. Es fällt auf, dass kaum Menschen einen tragen. Der Grund: Er zerstört die Frisur, er sieht blöd aus, man schwitzt drunter- er ist einfach lästig. Sie lässt das aber nicht einfach so auf sich sitzen und begann bereits im Jahr 2015 an dem Projekt zu arbeiten.

Das endgültige Design

Es musste etwas her, das gut aussieht und dennoch Sicherheit garantiert. Zunächst überlegte sie, zusammen mit ihren Freunden, etwas an den Helm anzubauen, wie eine Handtasche oder Ähnliches. Die endgültige Idee des Designs kam ihr dann beim Anblick der schweizer Zebrastreifen, die sich in einem Detail von deutschen unterscheiden- sie leuchten viel heller, was an speziellen Glasperlen liegt. Ulla Spitzer macht sich schnurstracks auf die Suche nach ihnen und wird schon bald beim Tiefbauamt fündig. Zuhause auf ihrem Balkon rührt sie anschließend den ersten Lack mit einer Salatschüssel und einem Schneebesen zusammen. Sieben Jahre nach der ursprünglichen Idee erhält sie dann ihren ersten fertigen Helm.

Die Produktion

Der Helm wird aktuell für 239CHF (ca. 233€) angeboten. Ein stolzer Preis, der aber auch seinen Hintergrund hat. Es ist ein hochwertiges Produkt, welches durch Handarbeit gefertigt wird. Außerdem ist es der Erfinderin wichtig, dass die Helme unter fairen Bedingungen und, nicht wie in Südostasien, billig unter schlechten Arbeitsbedingungen produziert wird.
Ulla Spitzer hat bereits Helme im mittleren zweistelligen Bereich verkauft, jedoch kann sie davon noch nicht leben- das hat sie aber auch nicht vor. Sie arbeitet gerne als Psychiaterin und möchte lieber beide Jobs miteinander verbinden.

Blendet der Helm?

Bei der Frage, ob ihr Helm denn die Autofahrer nicht zu sehr blendet, ist sie ganz klar der Meinung, dass er unbedingt so hell leuchten muss, damit Autofahrer aufmerksam auf die Radfahrer werden. Ihr Helm reflektiert genauso wie ein Straßenschild, demnach müssen sich Autofahrer keine Sorgen machen.

Was ist noch in Planung?

Zurzeit bietet sie ihre Innovation nur in knallpink an. Das liegt daran, dass jede einzelne Farbe beim Materialprüfungsamt geprüft werden muss und dieser Vorgang lange dauert, mühselig und teuer ist. Grund für die pinke Farbe ist, dass der Helm nicht nur nachts, sondern auch bei Tageslicht gut sichtbar sein soll. Geplant sind noch Helme in schwarz und gelb und sie wird auch immer häufiger auf ein potenzielles Angebot für Kinder angesprochen, obwohl ihre Zielgruppe konkret auf Menschen zwischen 17 und 30 eingegrenzt war- die Altersgruppe, die am häufigsten ohne Helm unterwegs ist.

Hier geht es zu den Helmen von Ulla Spitzer