Deutschland erreicht schon am 124. Tag des Jahres den Erdüberlastungstag. Das bedeutet, dass bis heute bereits alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht wurden, die bei einer nachhaltigen Nutzung eigentlich bis Ende des Jahres hätten ausreichen sollen.
Die Gründe
Der Erdüberlastungstag bedeutet, dass ab heute mehr Bäume gefällt werden, als in einem Jahr nachwachsen und mehr CO2 ausgestoßen wird, als Ozeane und Bäume in einem Jahr aufnehmen können. Die Hauptgründe für einen so frühen Termin in Deutschland setzen sich zusammen aus dem großen Energieverbrauch und dem hohen CO2 Ausstoß, der Massentierhaltung und der Verunreinigung von Wasser, Luft und Boden.
Deutschland auf Platz 21
Der Termin des „Earth Overshoot Days“ wird einmal jährlich nicht nur für einzelne Länder, sondern auch für den gesamten Planeten von der Footprint-Data-Foundation, der York University und dem Global Footprint Network ermittelt.
Im globalen Vergleich liegt Deutschland auf Platz 21 – von insgesamt 195 Ländern. Spitzenreiter ist Katar, der Emirat erreichte bereits am 20. Februar seinen Erdüberlastungstag. Der globale Erdüberlastungstag wird dieses Jahr für den Hochsommer angepeilt, letztes Jahr traf er am 29. Juli ein. Zur Veranschaulichung- der erste Earth Overshoot Day 1987 lag Anfang Dezember.
Wir bräuchten drei Erden
Laut WWF bräuchten wir mehr als drei Erden, wenn alle Länder so mit ihren Ressourcen umgingen, wie Deutschland. Ab heute leben wir auf den Kosten anderer Länder und der zukünftigen Generationen. Dass der Termin in Deutschland so früh eintrifft betont abermals „wie sehr wir über dem Limit leben, unsere knappen Ressourcen vergeuden und wie schlecht wir unsere Ökosysteme weiter behandeln“, meint Christoph Heinrich, Vorstand des Naturschutzes des WWF Deutschland.
Appell an die Politik
Dass der Klimawandel keinen Halt macht, ist offensichtlich. Laut Heinrich dürfte die Bundesregierung bei der Umsetzung der Energiewende keine Zeit verlieren, auch müssten sie Rücksicht auf Landschafts- und Naturaspekte nehmen. Die Klimakrise bedrohe nicht nur unsere Öko-Systeme, sondern auch den Menschen. Vor allem sollte man sich auf den Aufbau einer effizienten Kreislaufwirtschaft fokussieren, also einer Wirtschaft, bei der die Produkte und Ressourcen möglichst lange und möglichst oft (wieder-)verwendet werden können.