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FSME-Impfung: Wann sich die Zeckenimpfung lohnt

Milde Temperaturen und Sonnenstrahlen laden im Frühjahr dazu ein, wieder öfters in die Natur zu gehen. Dabei sollten die Gefahren eines Zeckenbisses nicht unterschätzt werden. Wie kann man sich aber vor den Zecken schützen? Und ab wann ist eine FSME-Impfung sinnvoll?

Sommerzeit

wird auch gerne Zeckenzeit genannt. Denn die die kleinen Spinnentiere sind vor allem bei milden Temperaturen im Frühjahr und Herbst aktiv. Doch wir Menschen halten uns besonders im Sommer häufig in der Natur auf, weshalb das Risiko, von einer Zecke gebissen zu werden, steigt. Das kann allerdings zu einem Problem werden, denn Zecken können verschiedene Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen, wie beispielsweise Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). 

FSME-Risikogebiete

Während Borreliose, eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird praktisch deutschlandweit überall dort vorkommt, wo es Schildzecken gibt, kommt das FSME-Virus überwiegend:

  • in Baden-Würrtemberg
  • in Bayern
  • in Südhessen
  • im südöstlichen Thüringen 
  • in Sachsen vor.
  • Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in diesen Gebieten bis zu fünf Prozent der dortigen Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Aber es gibt auch einige konzentrierte Risikogebiete. Diese befinden sich:

  • in Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
  • im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis)
  • in Rheinland-Pfalz (Landkreis Birkenfeld) 
  • in Niedersachsen (Landkreis Emsland)
  • Was ist FSME?
     
    Bei FSME handelt es sich um eine Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung, die durch Viren ausgelöst wird. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt es in Deutschland bis zu 700 Fälle jährlich. Besonders häufig sind davon Erwachsene ab 40 Jahren betroffen. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis äußert sich ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenbiss durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerz, Übelkeit und Schwindel. Oft bleibt es dabei und die Krankheit ist nach wenigen Tagen überstanden. Manchmal kommt es jedoch zu einer Beteiligung des zentralen Nervensystems und das Gehirn, die Hirnhäute oder das Rückenmark entzünden sich. Hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und Erbrechen deuten auf solch einen Krankheitsverlauf hin, zum Teil kommt es zu Lähmungen, Bewusstseins- oder Bewegungsstörungen.
     
    Kann die Impfung dagegen helfen?
     
    FSME kann nicht ursächlich behandelt werden, Medikamente helfen lediglich gegen Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen. Deswegen ist die FSME-Impfung ein sinnvoller Schutz. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, insbesondere, wenn du in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder dich dort aufhalten solltest.
     
    Wie läuft die FSME-Impfung ab und wie lange hält der Impfschutz?
     
    Die FSME-Impfung besteht aus drei Spritzen. Die zweite gibt es ein bis drei Monate nach der ersten, ab diesem Zeitpunkt ist man zu 87 Prozent vor FSME geschützt. Die dritte Impfung erfolgt ungefähr fünf Monate bis zu ein Jahr später und sorgt für den Langzeitschutz von zehn Jahren. Danach ist für weiteren Impfschutz eine Auffrischung nötig.
     
    Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Zeckenimpfung?
     

    Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine FSME-Impfung für Menschen, die in den Risikogebieten leben. Wenn du einen Urlaub in einer Zecken-Region planst, frage bei deiner Krankenkasse nach, ob sie die Kosten als Reiseschutzimpfung trägt.
     
    Ist die FSME-Impfung nach einem Zeckenbiss noch sinnvoll?
     
    Leider kann eine FSME-Impfung, die sofort nach einem Zeckenstich gegeben wird, wahrscheinlich keine mögliche Infektion verhindern. Denn einerseits wird ein sicherer Schutz erst nach zwei Teilimpfungen erreicht, andererseits werden die schützenden Antikörper erst 7 bis 14 Tage nach der Impfung gebildet.
     
    Wenn du dich bereits nachgewiesen mit FSME infiziert haben solltest, bist du wahrscheinlich mehrere Jahre immun. Dabei ist wichtig, dass FSME durch mehrere Tests zweifelsfrei bestätigt wird. Drei bis fünf Jahre nach der Infektion kann der Immunschutz durch eine Impfung aufgefrischt werden.