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Neues Label für Tierwohlkennzeichnung vorgestellt

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat ein Konzept für ein fünfstufiges Label zur Tierwohlkennzeichnung auf Lebensmitteln vorgestellt. Welche Stufen gibt es und wie teuer wird das?

Zunächst soll die Verpflichtung zur Kennzeichnung nur für Schweinefleisch gelten. Später sollen weitere Tierarten hinzukommen. Cem Özdemir bezeichnet die verbindliche staatliche Haltungskennzeichnung als „zentralen Baustein einer zukunftsfesten landwirtschaftlichen Tierhaltung“. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen beim Kauf direkt ablesen können, wie viel Platz den Tieren währen der Mast zur Verfügung stand und wie komfortabel ihre Ställe waren. Diese Haltungsstufen werden eingeführt:

Stall
Die gesetzlichen Mindestanforderungen werden erfüllt.

Stall + Platz
Tiere bekommen im Vergleich zu „Stall“ 20 Prozent mehr Raum.

Frischluftställe
Die Ställe sind an mindestens einer Seite geöffnet.

Auslauf/Freiland
Die Tiere dürfen acht Stunden pro Tag ins Freie.

Bio
Es gibt größere Auslaufflächen und noch mehr Platz im Stall.
 
Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz und wollen wissen, unter welchen Umständen die Tiere gelebt haben. Das parlamentarische Verfahren im Bundesrat und Bundestag soll im Herbst starten.
Innerhalb der Ampel-Koalition wird jedoch noch gestritten, wie die Landwirte bei den Stallumbauten und den Folgekosten unterstützt werden sollen. Im Bundeshaushalt ist dafür bis 2026 eine Summe von einer Milliarde vorgesehen. Das sei laut Özdemir ein Anfang, würde jedoch nicht reichen. Um die Kosten zu decken, sei ein Aufschlag von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch denkbar.