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Neue Corona-Strategie: Karl Lauterbach will kostenlose Schnelltests abschaffen

Gesundheitsminister Karl Lauterbach will ab Spätsommer die kostenlosen Schnelltests massiv einschränken. Nur noch spezifische Personengruppen sollen Zugang haben.

Gratis-Schnelltests für alle, Teststationen wie Sand am Meer – damit soll nach dem Willen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach schon bald Schluss sein. Die bisherigen Gratis-Schnelltests und die aktuelle Testverordnung laufen Ende Juni aus. Ab dann sollen die kostenlosen Tests nur noch spezifischen Personengruppen zugängig sein.

Diese Personengruppen haben Zugang:

Unter anderem sollen nur noch Patienten mit Symptomen für die Tests zugelassen sein, ebenfalls Kleinkinder und Schwangere im ersten Trimester oder andere Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Auch Präventivtestungen in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern, Anwohner in sogenannten Corona-Hotspots, Geflüchtete aus der Ukraine und Menschen mit vielen Kontakten – zum Beispiel vor einer Großveranstaltung – sollen weiterhin kostenlose Bürgertests erhalten.

Sieben-Punkte-Plan wird vorgestellt

Die Corona-Herbststrategie umfasst einen Sieben-Punkte-Plan, der am Dienstag an die Gesundheitsministerinnen und -minister der Bundesländer geschickt wurde, die ab dem 22. Juni zur Gesundheitsministerkonferenz zusammenkommen.

Die Kosten sollen halbiert werden

Einer der Hauptgründe die derzeitige Teststrategie auslaufen zu lassen, sind die hohen Kosten. In Deutschland wurden bereits 10,5 Milliarden Euro an die Betreiber der Teststationen ausgezahlt. Dabei wurde sehr viel Missbrauch betrieben. Ermittler gehen von einer Betrugssumme von einer bis 1,5 Milliarden aus. Durch kontrollierten Zugang zu Tests soll den Betrügern das Handwerk gelegt werden. Der Bund will den Testzentren künftig allerdings auch weniger Geld pro Antigen-Schnelltest zahlen und auch die PCR-Tests werden weniger entlohnt. Geplant ist eine Halbierung der Gesamtkosten. Preise für Schnelltest und PCR-Tests sollen für die zahlenden Bürger allerdings gesenkt werden und die eine gut erreichbare Test-Infrastruktur wie beispielsweise in Apotheken soll erhalten bleiben.