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Mindestlohn, Rente und teure Post: Was sich ab dem 1. Juli alles ändert

Führerscheine umtauschen, höhere Rente und Änderungen bei der Post – auch der Juli 2022 bringt einige Neuerungen. Das gibt es alles zu beachten.

Der Juli bringt zahlreiche Änderungen mit sich – sei es beim Mindestlohn, der Rente oder beim Pfandsystem. Welche neuen Gesetze ab dem 1. Juli gelten und was beachtet werden muss, finden sie hier. 

Corona-Bürgertests kosten drei Euro

Die bisher kostenlosen Corona-Bürgertests kosten ab dem 1. Juli drei Euro. Weiterhin kostenlos sind die Tests für folgende Gruppen:

- Menschen mit Corona-Symptomen

- Besucher von Pflegeheimen und Krankenhäusern

- Menschen, die sich nicht impfen lassen können

- Schwangere im ersten Trimester

- Kinder bis fünf Jahre

- Haushaltsangehörige von Infizierten

- Bewohner von Einrichtungen der Eingliederungshilfe

- Personen mit Behinderungen und deren Betreuungspersonal

- Pflegende Angehörige 

Ist man Teil einer dieser Gruppen, muss beim Test ein Nachweis oder ein Attest vorgelegt werden, der das bestätigt. 

Der Mindestlohn steigt 

Ab dem 1. Juli steigt der gesetzliche Mindestlohn von 9,82 Euro auf 10,45 Euro. Bis Oktober soll er dann schrittweise auf 12 Euro angehoben werden. 

Die Rente wird erhöht

Die größte Rentenerhöhung seit Jahrzehnten wurde vom Bundestag beschlossen. Die Rente im Westen steigt ab Juli um 5,35 Prozent, im Osten sogar um 6,12 Prozent. 

Die EEG-Umlage fällt weg

Auf Grund der hohen Strompreise, beschließt der Bundestag, die EEG-Umlage für Bürger abzuschaffen. Diese Kosten, die den Ausbau erneuerbarer Energien finanziert, fällt weg, um die Bürger zu entlasten. Derzeit liegt der Preis bei 3,72 Cent pro Kilowattstunde. 

Umtausch alter Führerscheine 

Bundesbürger, die zwischen 1953 und 1958 geboren sind und ihren Führerschein vor dem Jahr 1999 erhalten haben, müssen diesen bis zum 19. Juli in einen neuen umtauschen. Die Kosten belaufen sich auf 25,50 Euro. Außerdem ist ein gültiger Personalausweis, der alte Führerschein und ein biometrisches Passbild vorgelegt werden. 
 

Tabaksteuer

Nicht nur Zigarettenliebhaber werden mit einer hohen Steuer geplagt. Von nun an müssen auch E-Zigaretten-Raucher dranglauben, denn auf Grund einer Tabaksteuer werden die Flüssigkeiten jetzt auch teurer, egal ob sie nikotinhaltig sind oder nicht. Das Gleiche gilt auch für Wasserpfeifen. 
 

Portoerhöhungen

Ab sofort steigen auch die Preise für den Versand von Päckchen und Paketen der Deutschen Post. Die Preise für die Päckchengrößen S und M werden moderat erhöht. Grund dafür sind die gestiegenen Transport- und Lohnkosten. 

Amazon wird teurer 

Auch Amazon hält sich nicht zurück. Von jetzt an steigt der monatliche Abo-Preis von ursprünglich drei Euro auf 3,99 Euro. Das Jahresabo von 30 Euro auf 39,99 Euro. 

Rücknahmepflicht für Elektroaltgeräte

Die Entsorgung von Elektrogeräten wird einfacher. Elektrogeräte mit bis zu 25 Zentimetern Kantenlänge können jetzt in Supermärkten abgegeben werden – diese müssen sie in jedem Fall annehmen, wenn derartige Geräte im Sortiment vorhanden sind. Diese neue Regel gilt erst in Supermärkten ab 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. 

Keine pfandfreien Flaschen mehr

Ab Juli muss auf jede Einweg-Plastikflasche und auf jede Dose 25 Cent Pfand erhoben werden. Künftig müssen auch Fruchtsäfte in Flaschen, wie Orangensaft oder auch alkoholische Mischgetränke recycelt werden.  

Erklärung zur Grundsteuer 

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts müssen Millionen Wohnungs-, Haus-, und Grundstücksbesitzer eine Art zweite Steuererklärung über die Onlineplattform Elster abgeben – und dafür ist bis Ende Oktober Zeit. Bei Wohnungseigentümern geht es um einige Hunderte Euro, bei Eigentümern größerer Mietshäuser um vierstellige Beiträge.
 

Mobilfunk

Ab Juli sollen Mobilfunkkunden im gesamten EU-Ausland, sowie Island, Norwegen und Liechtenstein die gleichen Streamingdienste nutzen können, wie Zuhause. Auch sollen Roamingdienste automatisch unterbrochen werden, um Gebühren zu vermeiden. 
 

Internet-Verträge leichter kündigen

Zum 1. Juli wird die Pflicht eines sogenannten Kündigungsbuttons für Dauerschuldverhältnisse eingeführt, bei dem Verbraucher ohne großes Suchen Verträge leicht kündigen können.