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Kein Gong, keine Klassenzimmer, keine Hausaufgaben: Die Alemannenschule in Wutösching geht ihren eigenen Weg

Alles anders in Alemannenschule in Wutöschung: Hier gibt es keinen Gong, keine konventionellen Klassenzimmer und keine Tafeln. Ein völlig neues Schulkonzept, das hervorragend funktioniert.

Die Stimmen, dass die Schulen unsere Kinder immer weniger auf das wirkliche Leben vorbereitet werden, werden immer lauter. Da kommt die Frage natürlich auf, ist unser Bildungssystem überhaupt noch zeitgemäß? Die Alemannenschule in Wutöschung sagt "Nein" und setzt auf ein völlig neues Bildungssystem.

Die Alemannenschule verabschiedet das klassische Bildungssystem

In der Gemeinschaftsschule gibt es keine Bücher, sondern jeder Schüler hat sein iPad dabei, keinen Gong, keine Klassenzimmer, keine Tafeln, keine Hausaufgaben und die Lehrkräfte heißen Lernbegleiter. Der Schulleiter, Stefan Ruppaner, hat vor 15 Jahren in einer TV-Doku von genau diesem System gehört, an der Schülerinnen und Schüler selbständig lernen. Schnell stand für ihn fest: "Das will ich auch!"

So wird an der Alemannenschule gelernt

Anders als in den meisten Schulen erarbeiten die Schülerinnen und Schüler den Lernstoff größtenteils selbständig, werden aber von Lernbegleitern gecoacht und mit Inhalten versorgt - alles angelehnt an den vom Land vorgegebenen Bildungsplan. Anstelle von Klassenzimmern gibt es Input-Räume und Lernateliers. Besonders ist auch, dass die Nebenfächer größtenteils nicht in der Schule selbst stattfinden, sondern bei Kooperationspartnern wie Unternehmen und Landwirte. Lernen direkt vor Ort eben.

Schüler können bis zum Lernprofi aufsteigen und dann von zu Hause lernen

Die Schülerinnen und Schüler können in verschiedene Stufen aufsteigen. Der Lernprofi ist die höchste Stufe, die man erreichen kann. Die Lernprofis dürfen sogar von zu Hause lernen, müssen aber auch beispielsweise schwächeren Schülern Nachhilfe geben. Dennoch lernt jede Schülerin und jeder Schüler in seinem eigenen Tempo. 

Die Schüler kommen von überall 

Das Konzept ist so beliebt, das viele Schüler sogar aus anderen Bundesländern und der Schweiz kommen. 2005 hatte die Schule noch 330 Schülerinnen und Schüler, heute sind es 670. Die Schülerinnen und Schüler sind laut Ruppaner im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gut. 

"Wenn unsere Schüler die Schule verlassen, wissen sie, wie man sich organisiert und wie man lernt. Sie sind für die Zukunft gerüstet."