Die Absage erteilte der 56-Jährige über Instagram: vor drei Tagen postete der Musiker das Bild eines Regenbogens. In der Bildbeschreibung erklärte er ausführlich, warum er den Konzerttermin sausen ließ. „Ich kann nicht in einem Staat auftreten, der Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung Grundrechte verweigert“, schreibt Adams. Mit seiner Aktion tritt er in die Fußstapfen seines Musikerkollegen Bruce Springsteen, der vergangene Woche einen Auftritt in North Carolina känzelte. Der Grund: durch ein neues Gesetz würden die Rechte Transsexueller verletzt.
In Mississippi wurde vor kurzem das Gesetz 1523 eingeführt. Danach dürfen Unternehmer in Berufung auf ihre religiösen Ansichten Transsexuelle ungestraft entlassen. Aus denselben Gründen dürfen Dienstleister gleichgeschlechtlichen Paaren ihre Dienste verweigern. Im Klartext bedeutet das, dass der Kündigungsschutz für Transsexuelle stark eingeschränkt wird. Ein homosexuelles Paar kann beispielsweise ohne weiteres aus einem Restaurant verwiesen werden. Das neue Gesetz berechtigt zudem Adoptionsagenturen, eine Adoption zu untersagen, wenn der Verdacht besteht, dass das Paar vorehelichen Geschlechtsverkehr hatte. In den Augen Bryan Adams ein „extrem diskriminierendes Gesetz“.
Mit seiner Konzertabsage setzt der Musiker in aller Öffentlichkeit ein Zeichen der Solidarität. Dafür erntet er nicht nur Lorbeeren: in den Kommentaren unter dem Instagram-post liest man viel Kritik. Vor allem der Vorwurf, Adams habe erst kürzlich in Ländern wie Ägypten gespielt – Homosexualität wird dort strafrechtlich verfolgt. Allerdings ist die USA bekannt für Liberalismus, ob der Vergleich trägt liegt wohl in den Augen des Betrachters.