LANDTAG: AB SOMMER IM SCHLOSS GOTTESAUE

In Karlsruhe wird bald Landespolitik gemacht. Der Landtag wird ab Sommer für zwei Jahre im Schloss Gottesaue untergebracht. In dieser Zeit wird das Landtagsgebäude in Stuttgart für rund 40 Mio. Euro umgebaut - auch für den Umzug nach Karlsruhe werden Zusatzkosten in Millionenhöhe veranschlagt. Das gab Landtagspräsident Guildo Wolf gegenüber Radio Regenbogen bekannt. "Letzlich haben dann doch die Argumente der badischen Kolleginnen und Kollegen im Landtag überzeugt, jetzt endlich auch mal ein Signal in Richtung Karlsruhe, als die eigentliche Wiege der parlamentarischen Demokratie in Deutschland, zu entsenden", so Wolf exklusiv im Radio Regenbogen Interview.

Das Landtagsgebäude ist Anfang der 60er Jahre fertiggestellt worden und bedarf jetzt einer Generalsanierung. Dazu gab es fünf Entwürfe von verschiedenen Architekturbüros. Den Zuschlag bekam schließlich ein Unternehmen aus Berlin. Dieses wird unter dem Konzept "Mehr Licht für die Abgeordneten" trichterförmige Schächte einrichten, die Tageslicht in den Plenarsaal leiten sollen. Außerdem werden technische und energetische Sanierungen vorgenommen. Die Gesamtkosten belaufen sich dabei auf 36 bis 41 Mio. Euro. Allein für die Gestaltung der Decke des Plenarsaals werden zwischen 4 und 6 Mio. Euro veranschlagt. Die Investitionen sind allerdings nicht unumstritten.

Nach der Sommerpause soll der Landtag für zwei Jahre umgesiedelt werden. Betroffen sind 138 Abgeordnete und 16 Ausschüsse. Der ursprüngliche Plan, in den Kunstbau am Stuttgarter Schlossplatz auszuweichen, sind gescheitert. Wegen Sicherheitsrisiken muss der Landtag deshalb jetzt in das Schloss Gottesaue nach Karlsruhe verlegt werden.

Diese Entscheidung stößt allerdings auf harsche Kritik bei allen Beteiligten. Derzeit ist die Musikschule im Schloss Gottesaue untergebracht, die in dieser Zeit in die KIT ausweichen muss. Außerdem müssen die Abgeordneten aus ihren Büros in Stuttgart und aus ganz Baden für jede Sitzung nach Karlsruhe pendeln. Die Mehrkosten für den alternativen Umzug belaufen sich auf mehrere Mio. Euro, die unter anderem für den Umbau des Schlosses Gottesaue verwendet werden.