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SORRY: POP-UP-ERFINDER ENTSCHULDIGT SICH

Ethan Zuckerman, der verantwortlich für die sich stetig öffnenden Werbefenster im Internet ist, hat sich jetzt für seine Erfindung entschuldigt.

Ethan Zuckerman ist verantwortlich für eine Erfindung, die uns seit 1994 so manches Mal schon den Verstand beim Surfen durch das Internet geraubt hat: das Pop-up-Fenster. Da er damals das Ausmaß seiner Erfindung nicht absehen konnte, hat er sich jetzt dafür entschuldigt.

"Es tut mir leid, wir hatten nur die besten Absichten"

Die Einsicht kam spät, denn in der Zwischenzeit haben Pop-up-Blocker Hochkonjunktur bekommen und sind mittlerweile sogar fest in die neue Generation der Internetbrowser integriert. Manchen Nutzern hätte das meist gehasste Tool im Netz wohl sonst den Verstand gekostet. "Es tut mir leid, wir hatten nur die besten Absichten", schreibt Zuckerman in einem Essay.

Was auch sonst? Porno-Website ist schuld am Pop-up

Ethan Zuckerman, der heute am MIT in Cambridge arbeitet, hat sich in einem Essay für das US-Magazin "The Atlantic" zu seiner Erfindung geäußert. Unter anderem beschreibt er, wie es zu seiner Idee kam. Eine Autofirma habe eine Werbeanzeige auf einer Porno-Website geschaltet. Allerdings hatte die Firma Angst, dass die Marke mit den pikanten Inhalten in Verbindung gebracht werden könnte. Durch das Pop-up-Fenster, das sich Zuckerman ausgedacht hatte, wurde der Inhalt der Autofirma nun losgelöst von den Inhalten auf der Porno-Website angezeigt. Doch 20 Jahre später seien die meisten Werbeanzeigen Barrieren, die erst weggeklickt werden müssen. Zuckerman sehe ein, dass das werbefinanzierte Internet in dieser Form ein Fehler gewesen sei.

In seinem Essay kritisiert er neben seiner eigenen Erfindung aber auch die schlechte Qualität von Werbeanzeigen, die speziell für den User personalisiert werden. Auch das Werbeprinzip, das Soziale Netzwerke wie Facebook & Co. verfolgen, kritisiert Zuckerman.