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Achtung: Google weiß (fast) alles über dich!

Was weiß der Suchmaschinen-Gigant über seine Nutzer? Fast alles! Welche Dienste was über dich verraten, erfährst du hier!


Sensible Daten über "Mein Konto"
Das weiß Google über dich!

Was weiß der Suchmaschinen-Gigant über seine Nutzer? Fast alles! Immerhin: Wer die Dienste, über die Google Daten sammelt, einmal checken will, sieht diese seit Juni in der neuen Übersicht "Mein Konto" auf einen Blick. Welche Dienste was über dich verraten, erfährst du hier!

Der Google-Kalender

Viele Nutzer, die ein Google-Konto besitzen, nutzen auch den Kalender von Google. Die Bedienung ist kinderleicht und lässt sich auf jedem Gerät und mit jeder damit verknüpften App synchronisieren. Hier werden einige Informationen abgelegt, die Google - und besonders ein Fremder, der euer Passwort knackt - spielend einfach für sich nutzen kann.

Viele Nutzer tragen hier ihre Arbeitszeiten ein. Also wird daraus ersichtlich, wann ihr nicht zu Hause seid und wann es sich lohnt, bei euch einzubrechen. Dafür wird allerdings eure Adresse benötigt. Wenn ihr diese nicht hinterlegt habt, kann man diese allerdings innerhalb von Sekunden anhand eures Bewegungsprofils herausfinden, das Google über euch speichert, wenn ihr die Standorterkennung bei eurem Android-Smartphone eingeschaltet habt. Natürlich könntet ihr euch spontan einen Tag freigenommen haben. Das ist Pech für den Einbrecher, der euer Google-Passwort geknackt hat, aber auch für euch, wenn ihr in euren Kalender euren Urlaub oder eine Geschäftsreise eingetragen habt.

Youtube & Google+

Zugegeben, die Zahl der aktiven Nutzer auf Googles sozialem Netzwerk Google+ halten sich in Grenzen, doch dafür sind umso mehr bei Youtube aktiv. Die Videos, die ihr angesehen habt, sind über "Mein Konto" einsehbar. Daraus könnten Hacker oder Analysten ein Profil über eure Interessen erstellen. Ihr benutzt das selbe Passwort für Facebook? Das ist gefährlich!

Wo warst du? Google weiß es ganz genau!

Wenn ihr ein Android-Smartphone besitzt und die Standortbestimmung durch Google erlaubt habt, speichert der Internetriese ein Bewegungsprofil von euch ab. Wenn ihr dieses nicht deaktiviert oder zumindest zwischendurch löscht, wird das über Jahre hinweg gespeichert. Google weiß, wann ihr wo gewesen seid. Kriminelle oder Geheimdienst-Analysten können dadurch ein Bewegungsprofil erstellen und sich dadurch die begehrten Meta-Daten eines Menschen herausziehen. Google weiß durch diese Daten zudem, wann ihr euch wo in der nahen Zukunft aufhalten werdet. Das seht ihr, wenn ihr den Smatphone-Dienst Google-Now installiert habt und euch Google den Weg nach Hause oder ins Büro bereits berechnet, bevor ihr dorthin aufbrecht.

Browser-Verlauf und Suchverhalten

Neben dem Browser-Verlauf in Google Chrome wird in "Mein Konto" auch das Suchverhalten bzw. die Historie gespeichert. Google weiß also, was ihr braucht, was ihr euch kaufen möchtet, welche Krankheiten ihr habt und ob ihr auf der Suche nach einem Seitensprung seid. Wenn man so will, weiß Google mehr über euch, als eure Mütter.

Google will eigentlich nur eins: Geld verdienen!

Mit dieser Fülle von Daten ist es Google möglich, Werbung absolut gezielt auszuspielen. Google kann Anzeigen schalten, die mit dem zusammenhängen, wonach ihr eben noch gesucht habt. Je nach Standort kann Google die Werbung auch extrem regional steuern. Sucht ihr Adidas-Schuhe über eurer Smartphone, wird euch wenig später eine Werbeanzeige von einem Sportgeschäft in eurer Nähe angezeigt. Für Werbetreibende ist diese Art des Ausspielens der Werbeanzeigen besonders attraktiv, weil der Streuverlust geringer ist.

6 Links, die dir zeigen, was Google über dich weiß

Ein Profil, das Google über euch angelegt hat, seht ihr hier: Anzeigeneinstellungen

Eure Suchhistorie: Was hat sich Google gemerkt?

Wo seid ihr gewesen? Euer Standortverlauf

Welche Technik nutzt du? Die Google-Geräte

Diese Apps nutzen Google-Daten: Kontoberechtigungen

Wer bist du für Google? Daten exportieren

So seid ihr weniger transparent

Die Gefahr liegt auf der Hand. Sollte jemand das Passwort für euren Google-Account knacken, hat er theoretisch Zugriff auf ALLE Daten. Selbst die Kreditkarte ist möglicherweise über Google Wallet hinterlegt und wenn ihr das selbe Passwort für Paypal nutzt, kann ein Internetkrimineller auf Shoppingtour gehen.

Um dem vorzubeugen, sollte Nutzern von praktischen aber datenfressenden Google-Diensten diese Umstände bewusst sein. Um Google einen Riegel vorzuschieben, lässt sich das Sammeln der Daten über die verschiedenen Dienste deaktivieren, wie z.B. der Browserverlauf, das Suchverhalten oder die Standortdaten. Diese Einstellungen bündelt Google dankenswerterweise in "Mein Konto". Immerhin.

Nicht zuletzt solltet ihr dennoch regelmäßig euer Passwort mit einer hohen Stärke wechseln, damit euer Google-Account nicht so leicht geknackt werden kann.