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Stiftung Warentest: Whatsapp ist "fragwürdig"

In Sachen Datenschutz wurden WhatsApp und der Facebook-Messenger am schlechtesten bewertet. Testsieger ist die App eines deutschen Herstellers.

An nur einem Tag versenden Smartphone-Nutzer welt­weit Milliarden Kurz­nach­richten. Messenger-Apps wie WhatsApp über­mitteln private Details, wie Adressen oder intime Fotos. Doch wie gut ist Privates bei den Boten­diensten geschützt? Das hat Stiftung Warentest jetzt getestet.

Die beliebten Messenger-Apps WhatsApp und Facebook-Messenger praktizieren einen fragwürdigen Umgang mit persönlichen Daten der Nutzer. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest. WhatsApp und der Facebook-Messenger wurden in der Datenschutz-Kategorie am schlechtesten bewertet und erhielten hier nur ein "ausreichend".

Damit Nutzer über­haupt Nach­richten senden können, müssen sie in der App Kontakte anlegen. 6 der 18 Messenger greifen auto­matisch auf das Telefon­buch des Handys mit allen Kontakten zu. Sie gleichen die Rufnummern mit denen weiterer App-Nutzer ab – und listen mögliche Chat-Partner auf. Das ist bequem. Allerdings kostet dieser Komfort eine Menge persönliche Daten. Ob sich die Apps tatsäch­lich nur bei den Telefon­nummern bedienen und nicht alle gespeicherten Infos wie Adressen, Mail­adressen oder Geburts­tage abgreifen, konnten die Tester nicht fest­stellen.

Dasselbe gilt für den Facebook Messenger. Hier gibt es nicht mal eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und der Anbieter kann alles mitlesen, was man schreibt.

Drei Anbieter lassen mehr Privatsphäre

Als Testsieger kürt die Stiftung Warentest einen (noch) sehr unbekannten Anbieter aus Deutschland. Hoccer überzeugte die Tester durch eine anonyme Anmeldung, End-zu-End-Verschlüsselung und einfacher Bedienung. Auch die App des Schweizer Anbieters Threema findet im Bericht der Stiftung Warentest aufgrund ihres Umgangs mit den persönlichen Daten ihrer Nutzer positive Erwähnung.

Doch der beste beziehungsweise sicherste Messenger nützt leider nichts, wenn ihn kaum jemand aus dem Bekanntenkreis verwendet. Mal sehen, ob sich in Zukunft Messenger mit mehr Datenschutz durchsetzten werden.