Erschreckende Kinderwerbung: Nur Zucker und Fett
Eine aktuelle Studie von Foodwatch belegt, wie ungesund fast alle der an Kinder vermarkteten Produkte sind.
Eine aktuelle Studie von Foodwatch belegt, wie ungesund fast alle der an Kinder vermarkteten Produkte sind.
Ferrero, Nestlé, Coca Cola & co.
Dass die besagten Produkte nicht mit Obst oder Gemüse mithalten können, ist wohl jedem klar. Dennoch haben die an Kinder vermarkteten Produkte bestimmte Nährwertanforderungen zu erfüllen. Dieser sog. Selbstverpflichtung stimmten bereits 2007 europaweit zahlreiche Lebensmittelhersteller zu, darunter u.a. Coca Cola, Ferrero, Danone, Kellogg's und Nestlé.
Foodwatch-Studie liefert erschreckende Zahlen
Insgesamt 281 Produkte wurden von Foodwatch getestet. Die festgelegten Nährwertanforderungen konnten allerdings nur 29 davon erfüllen. Das bedeutet im Umkehrschluss: 90 Prozent, also 252 der getesteten Lebensmittel, sollten nicht an Kinder vermarktet werden. Die vor nunmehr acht Jahren verordnete Selbstverpflichtung sorgt bisher nicht für eine verantwortungsvolle Vermarktung von Produkten speziell für Kinder. Daher formuliert Foodwatch zurecht scharf: "Die Lebensmittelwirtschaft ist nicht Teil der Lösung, sondern Kern des Problems."
Medizinische Gesellschaften fordern staatliche Regulierung
Resultat der Studie ist eine Stellungnahme der Deutschen Adipositas Gesellschaft, der Deutschen Diabetes Gesellschaft und der Deutschen Diabetes-Hilfe. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der Deutschen Diabetes Gesellschaft, fordert demnach: "Marketing für ‚Kinderlebensmittel‘ muss per Gesetz eingedämmt werden, sonst werden wir die Welle der Fehlernährung und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen nicht stoppen."